<title type="main">Matronae Vatviae CF-GeI-312 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.312 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Weihinschrift

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Abschrift
Iuliacum CCAA Güsten 50.956299 6.429378 non vidimusLesung gründet auf: CIL
Secundinius Amandus Matronae Vatviae Matronis Vatviabus Vatviae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein libens merito ex imperio ipsarum Initial Version Version 2 Version 3
FERCAN
CIL XIII 7884
EDCS-11100109zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/414947zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
MATRONIS VATVIABVS C · SECVNDIN IVS AMANDVS EX IMP · IPS · L · M
MatronisVatviabusCaius Secundinius Amandusex imperio ipsarum libens merito

Für die Matronae Vatviae! Gaius Secundinius Amandus auf deren (= der Göttinnen) Geheiß gerne und verdientermaßen.

To the Matronae Vatviae! Gaius Secundinius Amandus by their (i.e. the goddesses) willingly and deservedly.

Gaius Secundinius Amandus: tria nomina Secundinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Secundus/Secundinus; -inius Namen treten verstärkt in den germanischen Provinzen (bes. Niedergermanien) auf (Kokoschke 2006, GN 1131) Amandus: lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2007, CN 146)

v.2: „Vatviabus” pro „Vatviis”

Vatviae: keltisch, ,die der Prophezeiungen‘ (Delamarre 2007, 191, 235); anders: germanisch, in Zusammenhang gebracht mit dem Wortfeld für ,Wasser‘ (Gutenbrunner 1936, 164f.)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vatviae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular stellt die zumeist belegte Form dar. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vatviae Nersihenae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist lediglich in CF-GeI-311 belegt. Nersiahenae wurde auf den Flussnamen Niers zurückgeführt (Neumann 1987, 110; Derks 1998, 123). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vatviae: - Germania Inferior: Für dieses eingliedrige theonymische Formular kann nur auf CF-GeI-310 verwiesen werden, doch ist zumindest in Erwägung zu ziehen, dass dort ein vorausgehendes „Matronis“ abgebrochen ist. - außerhalb der Germania Inferior: -

Vatviae Berchliachenae : - Germania Inferior: Für dieses theonymische Formular kann lediglich CF-GeI-284 als Beleg gelten. Ähnlich wie bei den Matronae Vatviae Nersihenae (CF-GeI-311) könnte es sich bei Berchliachenae um einen von einer Örtlichkeit hergeleiteten Beinamen handeln (Nesselhauf-Lieb 1959, zu Nr.236), doch könnten darunter auch zwei eigenständige theonymische Formulare – Vatviae und Berchliachenae – zu verstehen sein. - außerhalb der Germania Inferior: -