<title type="main">Sunuxsalis CF-GeI-307 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.307 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Frenz Kirche Weihinschrift

Der Weihealtar ist rundherum abgearbeitet, und diente als Baumaterial in der Kirche von Frenz. Der Stein ist oben und rechts bestoßen und unregelmäßig gebrochen.

Sandstein Weihealtar 28,0 31,0 20,0
größeres Fragment

Die Ränder des erhaltenen Textes sind unklar, doch dürfte aus inhaltlichen Gründen die erste Zeile auch ursprünglich die erste des Textes gewesen sein. In Z.2 befand sich vermutlich am Anfang ein verlorenes S, der Abstand zum nächstfolgenden Buchstaben ist zwar sehr groß, doch wäre als Alternative nur möglich das S losgelöst von Götternamen in der ersten Zeile zu vermuten oder beim Götternamen nicht an das naheliegende #Sunuxsalis# zu denken, sondern an einen Götternamen der mit VNVX- beginnt.Ligaturen: s. Majuskeltext und Apparatus criticus. Besondere Zeichen: In Z.3 findet sich eine Ligatur von I und T mit verlängerter senkrechter Haste, die als IT aber auch als TI gelesen werden kann.

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gemeißelt 4,5–5,0 cm

kein Dekor bekannt

Fragment
CCAA Frenz

in einem frühgotischen Sakramentshäuschen in der alten Kirche

50.838262 6.340991 vermauert
non vidimusLesung gründet auf: Photo
Sunuxsalis dea[e] [S]unuxs[ali] Sunuxsalis
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 12011 Scheuer 1995/96, Nr.14
EDCS-12800032zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/417131zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
DEA VNVXS C · QVEITI
DeaeSunuxsaliCaius Queiti

Für die Göttin Sunuxsalis! Caius Queiti…

To the goddess Sunuxsalis! Caius Queiti…

VNVX – Scheuer CQVETI, möglicherweise Qu[in]ti[nus] – CIL; QVETI – Scheuer

Queiti…: der Gentilname des Dedikanten, ist schwer zu ergänzen. Die Ergänzungen Qu[in]ti[nus] (s. CIL) oder Qu[in]ti[nius] (Kakoschke 2006, GN 1031) scheinen allzu gewagt. Eher scheint auf den Namen Quetius (CIL XIII 8629) zu verweisen zu sein (vgl. Kakoschke 2014, 87); darin kann man eine Variante von Quietius sehen: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Quietus (Kakoschke 2006, GN 1027)

Sunuxsalis: keltisch (de Bernardo Stempel 2013 Celtic „son“, 278f.; Delamarre 2007, 175); anders: germanisch (Gutenbrunner 1936, 228); die Gottheit wird als Stammesgottheit der Sunuci angesehen (Spickermann 2008, 46).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Sunuxsalis: - Germania Inferior: 10 x gesichert belegt und jeweils als dea Sunuxsalis. - außerhalb der Germania Inferior: -