Mercurius Gebrinius
CF-GeI-3
1 DEO · MER · GEBRÎN
2 C · VICTORIVS
3 LIBERALIS NEGO
4 TTIATÔR CRETARIVS · V S L M
1 Deo Mer(curio) Gebrin(io)
2 C(aius) Victorius
3 Liberalis nego-
4 {t}tiator cretarius v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Civitas | CCAA |
Apparatus criticus | Z. 1:
Mercurio – Nesselhauf, Bauchhenß; ohne Ligatur – Nesselhauf, Espérandieu, Bauchhenß, EDH
Z. 4: ohne Ligatur – Nesselhauf, Espérandieu, Bauchhenß, EDH |
Übersetzung Deutsch |
Für den Gott Mercurius Gebrinius!
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Übersetzung Englisch |
To the god Mercurius Gebrinius!
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Autopsie | vidimus (CIL XIII Projekt) |
Editionen und Lesungen | Lehner 1930, Nr.46 AE 1931, 27 Nesselhauf 1937, Nr.188 Espérandieu XI 7779 Bauchhenß 2014, 175 Nr.97 |
Elektronische Ressourcen | HD025311
(Version vom 14. Januar 2016) (Epigraphische Datenbank
Heidelberg) EDCS-11202313 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/251352 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Bonna |
Fundort modern | Bonn |
Fundstelle | Münsterkirche |
Fundumstände | im Fundament eines fränkischen Grabsaals verbaut |
Fundjahr | 1929 |
Verwahrung | Bonn, Rheinisches Landesmuseum |
Inventarnummer | D 263 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Architektur
Aufsatzschmuck Baum Caduceus Flügelkappe gebrochener Giebel Geldbeutel Götterbild Hahn Kapitell Pilaster Reliefdekor Reliefschmuck Rosette Tier Vogel Widder |
Beschreibung Objekt | Der Aedicula-Altar weist über dem nicht gerahmten Inschriftenfeld, das auf einem einfachen, aber sehr breiten Sockel steht, eine leicht vorspringende Standfläche für die Darstellung des Gottes auf, der sich in einer angedeuteten Aedicula befindet. |
Zustand Objekt | vollständig |
Maße | Höhe: 62,0 cm Breite: 43,0 cm Tiefe: 21,0 cm |
Ikonografie | Die leicht in den Stein eingetiefte Aedicula zeigt Merkur mit einem Widder zu seiner Linken und (vermutlich) einem Hahn zu seiner Rechten. Merkur ist stehend dargestellt und nackt bis auf den über der linken Schulter zusammengehaltenen Mantel, der über den rechten Ellbogen und den Rücken herabfällt. In der rechten Hand hält er den Heroldsstab (Caduceus) wie ein Zepter, während die linke Hand einen nicht klar erkennbaren Gegenstand über den Hörnern des Widders hält. Laut Lehner (1930, 20) handelt es sich hierbei um einen Geldbeutel. Auf dem Kopf sind die für Merkur typischen Flügel zu erkennen. An der Körperform auffällig erscheint der etwas zu groß wirkende Kopf. Die Körperhaltung entspricht einem Kontrapost mit Stand- und Spielbein. Der Widder zu seiner Linken blickt den Betrachter frontal an, während der Körper seitlich gestellt ist und das Hinterteil hinter dem Standbein des Gottes endet. Klar erkennbar sind die beiden geschwungenen Hörner, typisch für einen Widder. Ebenfalls erkennbar ist die zottige Fellgestaltung. Zur Rechten des Gottes befindet sich ein stehender, großer Vogel, bei dem es sich laut Literatur (Lehner 1930, 20) um einen Hahn handeln soll, was aufgrund der Bildkomposition auch wahrscheinlich erscheint. Allerdings ist der Kopf des Vogels abgeschlagen. |
Inschrift | Der Inschriftentext ist vollständig erhalten. Die letzte Zeile ist beträchtlich kleiner und nicht zentriert. Die kleineren Buchstaben in der letzten Zeile scheinen nicht so sorgfältig; möglicherweise sind sie von anderer Hand nachträglich hinzugefügt. |
Technik | gemeißelt |
Buchstabenhöhe (cm) | 1,8–3,1 cm |
Notabilia Varia | v.4: „negottiator“ pro „negotiator“ |
Kommentar Götternamen |
Gebrinius: keltisch, mit der etymologischen Bedeutung ‚der Gott mit dem Widder‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Mercurius Gebrinius: |
Kommentar allgemein |
Gaius Victorius Liberalis: tria nomina negotiator cretarius: Der Beruf ist vielleicht näher am Wort bleibend besser mit Tonhändler zu übersetzen; anders Nesselhauf, der an einen Tongeschirrhändler denkt. |
Zitiervorschlag | CF-GeI-3, hdl.handle.net/11471/504.50.3 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |