Nehalennia
CF-GeI-288
1 DEAE N[.]HALENNIAE
2 OB M̂ERCES RECT̂E CONSER
3 VATAS M SECVN̂D SILVANVS
4 ṆEGOT̂IATOR C̣RETARIV[.]
5 BRIṬẠNNICIANV[.]
6 V Ṣ Ḷ M
1 Deae N[e]halenniae
2 ob merces recte conser-
3 vatas M(arcus) Secund(inius?) Silvanus
4 negotiator cretariu[s]
5 Britannicianu[s]
6 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Civitas | Civitas Frisiavonum |
Apparatus criticus | Z. 2:
ohne Ligaturen – AE, EDH
Z. 3: ohne Ligatur – AE, EDH Z. 4: ohne Ligatur – AE, EDH |
Übersetzung Deutsch |
Für die Göttin Nehalennia!
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Übersetzung Englisch |
To the goddess Nehalennia!
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Autopsie | non vidimus Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers |
Editionen und Lesungen | Stuart/Bogaers 1971, Nr.11 AE 1973, 370 Stuart/Bogaers 2001, A3 |
Elektronische Ressourcen | HD011213
(Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank
Heidelberg) EDCS-72900267 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/208915 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Ganuenta |
Fundort modern | Oosterschelde bei Colijnsplaat |
Verwahrung | Leiden, Rijksmuseum van Oudheden |
Inventarnummer | i 1970/12.11 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Akanthus
Architektur Aufsatzschmuck Birne Fragment Frucht gebrochener Giebel Götterbild Hund Kapitell menschliche Figur männliche Figur Obstkorb Obstschale Pflanzenornament Pilaster Podest Ranke Register Reliefdekor Reliefschmuck Stifter Tempelarchitektur Thron Tier Vorhang |
Beschreibung Objekt | Der Altar wurde aus drei Teilen wieder zusammengefügt. Entlang der Bruchlinien sind Abschlagungen und Beschädigungen zu erkennen. Die Inschriftentafel ist bestoßen und springt leicht nach vor. Hinten fehlt die untere rechte Ecke. Teilweise ist der Stein stark verwittert. |
Zustand Objekt | weitgehend vollständig |
Maße | Höhe: 105,0 cm Breite: 59,0 cm Tiefe: 27,0 cm |
Ikonografie | Die Gestalt von Nehalennia ist durch die Brüche im Stein zerstört, aber gut erkennbar. Sie ist in der üblichen Weise dargestellt. Sie sitzt auf einem Thron, der auf einem Podest steht. Arm- und Rückenlehne sind erkennbar. Laut Stuart/Bogaers (2001, 53) soll sie mit ihrer linken Hand die Fruchtschale mit Äpfeln halten, während sie in der rechten Hand einen Strauß Blumen oder ein Büschel Pflanzen oder Zweige hält. Dies kann anhand der verwaschenen Oberfläche nicht genau erkannt werden. Der Hund kauert auf ihrer linken Seite – er dürfte den Körper von ihr weggedreht haben, während er den Kopf wieder zu ihr umwendet. Der Obstkorb auf der rechten Seite ist gut erkennbar. Auffällig ist, dass sich die Früchte, vermutlich Äpfel, besonders hoch auftürmen. Das mögliche Dekor der Pilaster und des Giebels ist durch die beschädigte Oberfläche und die Brüche nicht mehr zu erkennen, laut Literatur waren auch keine Zierelemente vorhanden. Auf der linken und der rechten Schmalseite stehen jeweils Männer in einem Mantel, der bis ca. Mitte Wade reicht, auf einem niederen Podest. Da beide Seiten leicht verwittert sind, kann nicht gesagt werden, ob sie etwas in ihren Händen gehalten haben. Das untere Register ist auf beiden Seiten mit einer stilisierten Akanthusranke gefüllt. Aufgrund der Bekleidung der Figuren handelt es sich wohl nicht um Opferdiener; eine der Figuren käme als der Stifter durchaus in Frage. Die Rückseite ist mit einem an drei Knöpfen drapierten Vorhang versehen (Stuart/Bogaers 2001, 53). |
Inschrift | Der Inschriftentext ist bis auf kleine Fehlstellen vollständig erhalten aber teilweise sehr stark korrodiert. |
Technik | gemeißelt |
Kommentar Götternamen |
Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Nehalennia: |
Kommentar allgemein |
Ein Altar mit identischer Inschrift (er weist lediglich minimale Abweichungen in der Schreibung von Z.4 auf) ist bei Domburg gefunden worden (CF-GeI-289).
Marcus Secundinius Silvanus: tria nomina negotiator cretarius Britannicianus: Der Keramikhändler, der mit Britannien Handel trieb, wird vermutlich Keramik nach Britannien transportiert haben. Grundsätzlich ist aber auch nicht auszuschließen, dass er Ware von Britannien aufs Festland verbrachte (Stuart/Bogaers 2001, 35). |
Zitiervorschlag | CF-GeI-288, hdl.handle.net/11471/504.50.288 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |