Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Sandraudiga

CF-GeI-282

DEAE

SANDRAVDIGÂE

CVLTORES

TEM · PLI

Deae

Sandraudigae

cultores

templi

CivitasCivitas Tungrorum
Apparatus criticusZ. 2: ohne Ligatur – ILS, Toorians
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Sandraudiga!
Die Verehrer des Tempels.

Übersetzung Englisch

To the goddess Sandraudiga!
The worshippers of the temple.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Photo
Editionen und LesungenILS 4753
CIL XIII 8774
Toorians 1995, 131
Elektronische RessourcenEDCS-11100864 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415771 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGebiet der Texuandri
Fundort modern Rijsbergen-Zundert
Fundstelleauf der Straße von Breda nach Antwerpen, auf einem Acker (Tiggelacker)
Fundjahr1812
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
InschriftträgerWeihealtar
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Band
Blattdekor
Frucht
Füllhorn mit Blattkelch
Pinienzapfen
Ranke
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist bis auf leichte Bestoßungen sehr gut erhalten. Der Aufsatz ist mit einem mittigen Giebel und Pulvini zu beiden Seiten versehen, der Sockel einfach profiliert. Der Altarkörper weist keine Besonderheiten auf.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 175,0 cm
Breite: 95,5 cm
Tiefe: 47,0 cm
IkonografieDer mittige Giebel wird von einer Rosette verziert, auf den Pulvini sind Blattdekor, sowie Rosetten erkennbar. An den Seiten weisen die Pulvini geschupptes Blattdekor auf. Auf der linken und rechten Schmalseite sind Füllhörner aus Blattkelchen wachsend in Relief dargestellt. Aus den Füllhörnern quellen Früchte (vermutlich Äpfel) und Pinienzapfen. Auf der linken Seite ist das Horn noch von Bändern umwickelt (oder Girlande?).
Inschrift

Der Text füllt nur ca. das obere Drittel des Inschriftenfeldes aus. Er ist vollständig erhalten. Die Buchstabengröße nimmt von oben nach unten ab.
Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 findet sich ein Trennzeichen in der Mitte des Wortes „templi“.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Sandraudiga: keltisch (Delamarre 2007, 160); der Versuch den Götternamen herzuleiten von ‚the red/bog iron pole‘ bei Toorians 1995, 131–136; anders: germanisch, ‚die wahrhaft Reiche‘ (Gutenbrunner 1936, 96–98; Simek 1984, 340)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Sandraudiga:
- Germania Inferior: Der Göttinnenname ist nur in diesem theonymischen Formular und nur in der hier vorgelegten Inschrift bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

cultores templi: Darunter ist ein Kollegium zu verstehen, das sich um Unterhalt und Pflege des Tempels kümmert.

Das Gebiet der Texuandri gehörte offenbar administrativ zur civitas Tungrorum (Spickermann 2008, 221).

ZitiervorschlagCF-GeI-282, hdl.handle.net/11471/504.50.282
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, EDCS-11100864, Rechte vorbehalten