<title type="main">Matronae Gavadiae CF-GeI-274 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.274 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bergheim Museum 17 898 Weihinschrift

Es handelt sich um die linke Hälfte eines Weihealtars. Vom Aufsatz sind abgeschlagene Reste erhalten, darunter erkennbar Reste des mittigen Giebels und des linken Pulvinus. Der Sockel ist abgeschlagen.

Sandstein Weihealtar 82,0 23,0 24,0
größere Fehlstelle/n

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Erhalten ist seine linke Hälfte.Ligatur: s. Majuskeltext

größere Fehlstelle/n
gemeißelt

Der erhaltene Pulvinus ist mit geschupptem Blattdekor verziert. Auf der linken Schmalseite befindet sich eine Baumdarstellung. Es handelt sich um einen Laubbaum mit leicht nach links geknicktem Stamm, in dessen Mitte ein Aststumpf nach links emporwächst. Die buschige Baumkrone besteht aus länglichen spitz zulaufenden Blättern, zwischen denen runde Früchte erkennbar sind. Es könnte sich demnach um einen Lorbeerbaum handeln. Die rechte Schmalseite ist nicht erhalten geblieben.

Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Fragment Laubbaum Lorbeer Reliefdekor Reliefschmuck
Tiberiacum CCAA Thorr

in der alten Kirche

50.937441 6.628563 vermauert
vidimus (CIL XIII Projekt)
Matronae Gavadiae Mat[ronis] Gavas[iabus] Gavadiae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein libentes merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC , Rechte vorbehalten FERCAN
AE 1906, 159 CIL XIII 12067 Lehner 1918, Nr.331 Hinz 1969, 244, Anm.23
EDCS-12800089zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD022055Version vom 7. Mai 2015 www.trismegistos.org/text/209241zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
MAT GAVAS Q · CAI BELLI PITON L
MatronisGavasiabusQuintus CaiBellipiton libentes merito

Für die Matronae Gavasiae! Quintus Cai… Belli… …piton… gerne und verdientermaßen.

To the Matronae Gavasiae! Quintus Cai… Belli… …piton… willingly and deservedly.

ohne Ligatur – EDH Cap[itonius] – AE, CIL, Lehner, Hinz; Cap[---] – EDH Belli[--- Ca-] – CIL; Belli[cus? et Ca-] – Lehner; Bell[icus et Ca] – Hinz; Bell[--- Ca-] – EDH [pitonia? ---] – Lehner; pitoni[ia …] –Hinz; ohne Bruchstelle am Ende der Zeile – EDH [p(osuit)] – AE, CIL; l(ibens) [p(osuit)] – EDH

v.2: „Gavasiabus” pro „Gavasiis”

Gavasiae: Variante von Gavadiae: keltisch (Delamarre 2007, 102); anders: germanisch (Neumann 1987, 119); die Bedeutung des Namens ist bislang unklar (Spickermann 1994, 346).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Gavadiae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist in der Form Matronae Gavadiae 5x gesichert bezeugt, daher liegt die Ergänzung auf Matronae Gavasiae in der hier vorgelegten Inschrift nahe. - außerhalb der Germania Inferior: -