<title type="main">Matronae Gavadiae CF-GeI-266 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.266 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann verschollen Weihinschrift

Es handelt sich um einen einfachen Weihealtar mit abgeschlagenem Sockel und Gesims, sowie Überresten eines Aufsatzschmuckes, der jedoch ebenfalls beschädigt sein dürfte.

Sandstein Weihealtar 102,0 50,0 24,0
unklar

Der Inschriftentext ist nach inhaltlichen Kriterien offenbar vollständig.Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: am Ende von Z.3 nach CIL ein verkleinertes V; in Z.5 ist das Trennzeichen links in Form einer hedera gestaltet.

vollständig

Laut Haug 1877, 29f. sind auf den Schmalseiten Blumenornamente in Relief zu sehen, doch gibt es zu ihrer genauen Ausführung keinerlei Beschreibung.

Abschrift Aufsatzschmuck Blüte Pflanzenornament Ranke Reliefschmuck Umzeichnung
CCAA Rödingen

in einem Grab (nach Lersch 1844, 182) auf der Flur „in der Hölle“

50.955607 6.466480 gemeinsam mit CF-GeI-313
non vidimusLesung gründet auf: CIL
Iulius Securus Ianuarius Matronae Gavadiae Matronis Gavadiabus Gavadiae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solverunt libentes merito Initial Version Version 2 Version 3
Abschrift, CIL XIII 7885, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 7885
EDCS-11100110zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/414948zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
MATRONIS GAVADIABVS SEX · IVL · SECVRVS ET · IVL · IANVARIVS V · S L M
MatronisGavadiabusSextus Iulius Securuset Iulius Ianuariusvotum solverunt libentes merito

Für die Matronae Gavadiae! Sextus Iulius Securus und Iulius Ianuarius haben das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the Matronae Gavadiae! Sextus Iulius Securus and Iulius Ianuarius have fulfilled a vow willingly and deservedly.

Sextus Iulius Securus: tria nomina Iulius: italisches kaiserliches Gentilnomen von Caesar bis Caligula, überall äußerst gängig (Kakosche 2006, GN 621); das Gentile Iulius ist in den südlichen Gebieten der Germania Inferior auffällig oft bezeugt. Eine Liste des Vorkommens dieses Gentilnomens in der Provinz s. Alföldy (1967, 20-27). Securus: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2759)

Iulius Ianuarius: römisches Namensformular mit Gentilnomen und Cognomen, ohne Praenomen Iulius: s.o. Ianuarius: überall gängiges lateinisches Cognomen (Kakoschke 2006, CN 1560)

v.2: „Gavadiabus” pro „Gavadiis”

Gavadiae: keltisch (Delamarre 2007, 102); anders: germanisch (Neumann 1987, 119); die Bedeutung des Namens ist bislang unklar (Spickermann 1994, 346).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Gavadiae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 5x gesichert bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -