Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Arvernus

CF-GeI-26

ADVERNO

L · VALERIVS

ATTICVS

[---]ỊMP̣ ỊP̣S

Adverno

L(ucius) Valerius

Atticus

[ex] imp(erio) ips(ius)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 4: (ohne [ex]) [i]mp. i[p]s. – ILS
Übersetzung Deutsch

Für Advernus!
Lucius Valerius Atticus auf Geheiß von diesem (= des Gottes) selbst.

Übersetzung Englisch

To Advernus!
Lucius Valerius Atticus by order of (the god) himself.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenILS 4591
CIL XIII 8164
Lehner 1918, Nr.231
Galsterer-Kröll/Galsterer 1975, Nr.1
Galsterer/Galsterer 2010, Nr.1
KIK 2012, Nr.1
Elektronische RessourcenEDCS-01200001 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415212 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikCCAA
Fundort modern Köln
FundstelleZülpicherstraße
Fundumständebei den Erdarbeiten für einen Neubau
Fundjahr1890
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer6747
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Birne
Fragment
Frucht
Pflanzenornament
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Beschreibung Objekt

Vom Weihealtar ist nur mehr der obere Teil erhalten. Der untere Teil bzw. der Sockel können in der Gestaltung nicht mehr nachvollzogen werden. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt.
Der Aufsatz ist durch ein breiteres, profiliertes Gesims vom Altarkörper abgegrenzt, die eigentliche Bekrönung entspricht in ihrer Breite wieder dem Altarkörper.Laut Lehner (1918, 110) soll sich hier eine Birne erhalten haben, allerdings wirkt die Bekrönung verwaschen und ist stark bestoßen – auf der linken Seite kann nur ein runder Wulst erkannt werden, dabei handelt es sich um einen Pulvinus. In der Mitte können die Reste eines kleinen Giebeldreiecks ausgemacht werden, das mit Reliefdekor, vermutlich einer Rosette, verziert war. Da hier jedoch die Inventarnummern angebracht wurden, ist keine weitere Beschreibung möglich.

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: 26,0 cm
Breite: 22,0 cm
Tiefe: 10,0 cm
IkonografieDie Seitansichten sollen laut Literatur (KIK 2012) mit Pflanzenornamenten verziert sein.
Inschrift

Der Inschriftentext ist vermutlich vollständig. Sicherheit besteht jedoch nicht, da der Stein unter Z.4 abgebrochen ist.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)2,5 cm
Kommentar Götternamen

Advernus: Variante mit latinischer Teilübersetzung von Arvernus: attributiver Zugehörigkeitsbeiname zum keltisch benannten Stamm der Arverni (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 139)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Arvernus:
- Germania Inferior: Das eingliedrige theonymische Formular ist nur in der hier besprochenen Inschrift und zwar in der lateinischen Variante Advernus bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Mercurius Arvernus:
- Germania Inferior: 5x belegt (CF-GeI-66 bis CF-GeI-70) - außerhalb der Germania Inferior: In der Germania Superior fand sich eine Weihung an Mercurius Arvernorix (CIL XIII 6603).

Genius Arvernus:
- Germania Inferior: - - außerhalb der Germania Inferior: in Aquitania (CIL XIII 1462) bezeugt

Kommentar allgemein

L. Valerius Atticus: tria nomina
Valerius: italisches Gentilnomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2006, GN 1346) Atticus: lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2006, CN 360)

ZitiervorschlagCF-GeI-26, hdl.handle.net/11471/504.50.26
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC