<title type="main">Vacallinehae CF-GeI-257 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.257 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 25351 Weihinschrift

Der rechteckige Altar verfügt über einen Sockel und die Überreste eines Gesimses. Oben und links oben fehlt ein Teil. Der Sockel ist teilweise bestoßen.

Sandstein Weihealtar 49,0 33,0 15,0
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Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist weitestgehend erhalten. Links oben ist der Inschriftentext abgebrochen.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.1 findet eine Ligatur von L und I mit erhöhter senkrechter Haste und eine des Zeichens für den velaren Reibelaut mit I mit erhöhter senkrechter Haste; in Z.3 eine Ligatur von D und I mit erhöhter senkrechter Haste

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gemeißelt

kein Dekor bekannt

glatt
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Hof A

50.533852 6.702742
vidimus (CIL XIII Projekt)
Candidus Vacallinehae [.? V]acallinechis Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum libens merito Sonderzeichen für velaren Reibelaut Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 12034 Lehner 1918, Nr.358 Alföldy 1968, Nr.131
www.trismegistos.org/text/417148zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
ACALLINE˧IS VMARIAN S CANDIDVS ET · SVIS · V · L · M
. Vacallinechisumarianus Candiduset suis votum libens merito

Für die Vacallinechae! …umarianus Candidus (hat für sich) und die Seinen (das Gelübde) gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the Vacallinechae! …umarianus Candidus (has fulfilled a vow for himself) and his family willingly and deservedly.

[V]acall̂in̂eĥis – CIL; [V]acall̂in̂êĥis – Alföldy [N?]um̂ârian – Lehner; [. N]um̂ârian – Alföldy [iu]s – Alföldy (pro se) et suis – Alföldy

Candidus: lateinisches Cognomen, gängiger Name, der u.a. verstärkt im Rheinland auftritt (Kakoschke 2006, CN 644)

Vacallinechae: Varianate von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt. Es ist nicht auszuschließen, dass in der hier besprochenen Inschrift am Beginn der ersten Zeile noch ein M für „Matronis“ oder – weniger wahrscheinlich – auch „Matribus“ stand. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -