Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Vacallinehae

CF-GeI-252

M[---]T[---]NIS

VO[---]ALḶ[.]N[.]ỊIS

RV[---]NIA IVNIA

[---]O S Ẹ[---]V[.]S

M[a]t[ro]nis

Vo[c]all[i]n[.]iis

Ru[---]nia Iunia

[pr]o s(e) e[t s]u[i]s

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: M[a]t[ro]n[i]s – CIL
Z. 2: VO[c]ALL[i]N[e]IIS – CIL; Vo[c]all[i]nehis – Lehner, Vo[c]all[î]nêhis – Alföldy
Z. 3: Ru[---]n̂îtia, nach dem RV wird die obere Hälfte einer senkrechten Haste gesehen – CIL, Lehner; Ruf[î]ni{i}a – Alföldy
Z. 4: se e[t s]u[i]s – CIL, Lehner; se e[t s]uis – Alföldy
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vocallin…iae!
Ru…nia Iunia für sich und die Ihren.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vocallin…iae!
Ru…nia Iunia for herself and for her family.

Autopsievidimus (26.9.2018)
Editionen und LesungenCIL XIII 12029
Lehner 1918, Nr.368
Alföldy 1968, Nr.29
Elektronische Ressourcen () (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/417144 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A
Fundjahr1913
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer24876
InschriftträgerWeihestein
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Fragment
Reliefdekor
tabula ansata
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um eine Inschriftenplatte, die aus mehreren Fragmenten mit größeren Fehlstellen rekonstruiert wurde. Der Rahmen des Inschriftenfeldes hat die Form einer tabula ansata, die laut Lehner (1918, 165) an den Seiten von Gewandfiguren gerahmt sein soll.

Zustand Objekt mehrere Fragmente
MaßeHöhe: 33,0 cm
Breite: 78,0 cm
Tiefe: 9,0 cm
IkonografieDie menschliche Figur, die nach Lehner ein langes Gewand tragen soll, ist nur im unteren Bereich zu einem kleinen Rest erhalten und ziert die rechte Kante der Inschriftenplatte. Es könnte sich um die Ansätze von Beinen und einem links davon erkennbaren Stab handeln, oder aber um einen langbeinigen Vogel (Reiher?).
Inschrift

Der Inschriftentext ist in mehreren Fragmenten erhalten. Alle Ränder sind erkennbar und der Text kann mit einiger Sicherheit fast weitgehend rekonstruiert werden. Die Größe der Buchstaben nimmt von oben nach unten deutlich ab.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)3,0–5,3 cm
Kommentar Götternamen

Vocallin…iae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Iunia: weibliche Form von Iunius: lateinisches Cognomen oder Gentilnomen, in diesem Fall Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1644)

ZitiervorschlagCF-GeI-252, hdl.handle.net/11471/504.50.252
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC