Der rechteckige Altar verfügt über einen Sockel, der in einen Erdanker übergeht, damit der Stein in den Boden eingelassen werden konnte. Der Aufsatz ist mit einem Gesims, einem mittigen Giebel und Voluten versehen.
Der Stein ist im unteren Bereich gebrochen und zusammengefügt worden. Ansonsten blieb die Oberfläche weitestgehend unbeschädigt.
Der Text füllt das Inschriftenfeld nur etwa in der oberen Hälfte aus. Er ist vollständig erhalten.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 finden sich zwei hederae.
Der Giebel und die Pulvini sind an der Vorderseite mit Rosettendekor versehen. An den Schmalseiten weisen die Pulvini geschupptes Blattdekor auf. Oben ist laut Lehner (1918, 161) eine Birne zu sehen.
Die Schmalseiten sind mit einander sehr ähnlichen Baumdarstellungen versehen. Der Baum verfügt über einen geraden Stamm, in der Mitte zweigt sich hier ein Aststumpf nach rechts ab. Die Blätter sind einander überlappend und spitz nach oben zulaufend angeordnet und verleihen dem Baum eine schmale Krone.
Hof A
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für die
Atilia Amada hat das Gelübde erfüllt.
To the
Atilia Amada has fulfilled a vow.
Atilia: weibliche Form von Atilius; italisches Gentilnomen, gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 145)
Amada: weibliche Form von Amadus, häufig ergänzt auf Amandus/a; lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2007, CN 146)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. In der hier besprochenen Inschrift ist die Ergänzung von MAT auf „Matronis“ angesichts der großen Überzahl von Belegen sehr wahrscheinlich, doch ist grundsätzlich auch „Matribus“ denkbar, das ebenfalls belegt ist.
- außerhalb der Germania Inferior: -
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239).
- außerhalb der Germania Inferior: -
- Germania Inferior: häufig bezeugt
- außerhalb der Germania Inferior: -