<title type="main">Matronae/Matres? Vacallinehae CF-GeI-241 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.241 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 24872 Weihinschrift

Der rechteckige Altar verfügt über einen Sockel, der in einen Erdanker übergeht, damit der Stein in den Boden eingelassen werden konnte. Der Aufsatz ist mit einem Gesims, einem mittigen Giebel und Voluten versehen.Der Stein ist im unteren Bereich gebrochen und zusammengefügt worden. Ansonsten blieb die Oberfläche weitestgehend unbeschädigt.

Sandstein Weihealtar 84,0 41,0 22,0
weitgehend vollständig

Der Text füllt das Inschriftenfeld nur etwa in der oberen Hälfte aus. Er ist vollständig erhalten.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 finden sich zwei hederae.

vollständig
gemeißelt

Der Giebel und die Pulvini sind an der Vorderseite mit Rosettendekor versehen. An den Schmalseiten weisen die Pulvini geschupptes Blattdekor auf. Oben ist laut Lehner (1918, 161) eine Birne zu sehen. Die Schmalseiten sind mit einander sehr ähnlichen Baumdarstellungen versehen. Der Baum verfügt über einen geraden Stamm, in der Mitte zweigt sich hier ein Aststumpf nach rechts ab. Die Blätter sind einander überlappend und spitz nach oben zulaufend angeordnet und verleihen dem Baum eine schmale Krone.

Aufsatzschmuck Baum Birne Blattdekor Frucht Laubbaum Reliefschmuck Rosette
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Hof A

50.533852 6.702742
vidimus (CIL XIII Projekt)
Atilia Amada Matronae/Matres? Vacallinehae Mat(---) Vacalinihis Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit Initial Version Version 2 Version 3
Front, EDCS-12800042, Rechte vorbehalten links, CIL XIII Projekt, CC BY-NC rechts, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 12021 Lehner 1918, Nr.355 Alföldy 1968, Nr.3
EDCS-12800042zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/417137zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
MAT · VACAL INIHIS · ATIL IA · A·MADA · V · S ·
Mat Vacalinihis Atilia Amada votumsolvit

Für die Mat… Vacalinihae! Atilia Amada hat das Gelübde erfüllt.

To the Mat… Vacalinihae! Atilia Amada has fulfilled a vow.

M̂at(ronis) – Lehner, Alföldy Ama(n)da – CIL, Alföldy

Atilia: weibliche Form von Atilius; italisches Gentilnomen, gängiger Name (Kakoschke 2006, GN 145) Amada: weibliche Form von Amadus, häufig ergänzt auf Amandus/a; lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2007, CN 146)

Vacalinihae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. In der hier besprochenen Inschrift ist die Ergänzung von MAT auf „Matronis“ angesichts der großen Überzahl von Belegen sehr wahrscheinlich, doch ist grundsätzlich auch „Matribus“ denkbar, das ebenfalls belegt ist. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -