Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae/Matres? Vacallinehae

CF-GeI-235

MAT[---]

V̂ACÂLL[---]

T · DACO[---]

Mat[---]

Vacall[---]

T(itus) Daco[nius?---]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: Mat[ronis] – Lehner, Finke, Alföldy, AE, EDH
Z. 2: V̂acâll[inehis] – Lehner, Finke, Alföldy, AE, EDH; ohne Ligaturen – AE, EDH
Z. 3: Dacc[ius] – Lehner, Finke
Übersetzung Deutsch

Für die Mat… Vacall… !
Titus Daconius.

Übersetzung Englisch

To the Mat… Vacall… !
Titus Daconius.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenLehner 1918, Nr.386
Finke 1927, Nr.272
Alföldy 1968, Nr.7
AE 1968, 332
Elektronische RessourcenHD014384 (Version vom 14. April 2015) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09701597 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208970 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A²
Fundumständevermauert
Fundjahr1913
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer25379
InschriftträgerWeihestein
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Baum
Fragment
Laubbaum
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um das linke obere Randfragment eines Weihesteins. Demnach wäre ein normaler Weihealtar als Form anzunehmen, doch das Fragment lässt keine eindeutigen Schlüsse zu.

Zustand Objekt größeres Fragment
MaßeHöhe: 15,0 cm
Breite: 18,0 cm
Tiefe: 7,5 cm
IkonografieLaut Lehner (1918, 170) sind auf der linken Schmalseite Überreste eines Baumes zu erkennen. Weiteres Dekor ist nicht erhalten.
Inschrift

Vom Inschriftentext sind die Anfänge von drei Zeilen erhalten. Oben, rechts und unten ist der Text abgebrochen. Die Buchstaben werden nach unten hin kleiner.
Ligaturen: s. Majuskeltext

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)3,0–4,0 cm
Kommentar Götternamen

Vacall…: Rest von Vacallinehae oder einer Variante: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. Für die hier vorgelegte Inschrift wird die Zuordnung zu Matronae Vacallinehae aufgrund der großen Anzahl von Zeugnissen der Gottheiten am gleichen Fundort sehr wahrscheinlich, doch könnte „Mat[---]“ auch auf „Matribus“ ergänzt werden. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Daconius: Gentile des Dedikanten könnte auf diesen Namen ergänzt werden; einheimische Bildung mit keltischer Basis (?) (Kakoschke 2006, GN 393)

ZitiervorschlagCF-GeI-235, hdl.handle.net/11471/504.50.235
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC
Bild 2: , Rechte vorbehalten