Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Ancamna | Mars Lenus?

CF-GeI-23

PRO [---]

IMPE[---]

DIVINA[---]

MAR[---]

  5 ANCA[---]

T[---]

Pro [salute]

imp(eratoris) e[t domus]

divina[e]

Mar[ti Leno? et]

  5 Anca[mnae]

T[---]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 2: impe[rii et domus] – Finke
Übersetzung Deutsch

Zum Wohle des Kaisers und des Kaiserhauses
für Mars Lenus? und Ancamna! T…

Übersetzung Englisch

For the wellbeing of the emperor and the divine household
and to Mars Lenus? and Ancamna! T…

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Finke
Editionen und LesungenCIL XIII 7778
Finke 1927, 254
Elektronische RessourcenEDCS-11201972 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/414852 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Ripsdorf
Fundstelleim Umkreis der Burg Dolkenburg gefunden
Fundumständein derselben Gegend wie insgesamt 3 weitere Weihesteine entdeckt (ohne nähere Angaben, Brambach 1867, 139)
Verwahrungverschollen
InschriftträgerWeihestein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Fragment
Beschreibung Objekt

Laut Steiner 1851, 80 f. handelt es sich um das Bruchstück eines Weihesteins.

Zustand Objekt größeres Fragment
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Überliefert ist – in verschiedenen Varianten, s. CIL XIII 7778 – die linke Seite des Inschriftentextes beginnend von der ersten Zeile. Wie weit er sich nach unten fortsetzte bleibt unbekannt.

Kommentar Götternamen

Ancamna: Kann keltisch sein, die Etymologie weist auf eine Fürsorgegottheit hin: ‚die Zuteilende (Göttin)‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 139).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Ancamna:
- Germania Inferior: nur in dieser Inschrift belegt. Die Ergänzung der Götternamen auf diesem Stein stützt sich auf Belege in der Provinz Belgica, wo Ancamna immer gemeinsam mit Mars (einmal darunter Lenus Mars [AE 1915, 70]) genannt wird. - außerhalb der Germania Inferior: Ancamna ist nur in der Provinz Belgica (aber dort mehrfach) bezeugt (s.o.).

***

Lenus: keltisch ‚der Verwunder‘ (de Bernardo Stempel 2014, 24)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Mars Lenus:
- Germania Inferior: Bislang kann nur die hier vorgelegte Inschrift geltend gemacht werden, doch handelt es sich lediglich um eine mögliche Ergänzung. - außerhalb der Germania Inferior: Lenus Mars ist häufig in der Belgica belegt, in Britannien ist Mars Lenus sive Ocelus Vellaunus (AE 1905, 168) bezeugt.

ZitiervorschlagCF-GeI-23, hdl.handle.net/11471/504.50.23
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0