<title type="main">Ancamna | Mars Lenus? CF-GeI-23 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.23 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann verschollen Weihinschrift

Laut Steiner 1851, 80 f. handelt es sich um das Bruchstück eines Weihesteins.

Weihestein
größeres Fragment

Überliefert ist – in verschiedenen Varianten, s. CIL XIII 7778 – die linke Seite des Inschriftentextes beginnend von der ersten Zeile. Wie weit er sich nach unten fortsetzte bleibt unbekannt.

größeres Fragment

keine Beschreibung möglich

Abschrift Fragment
CCAA Ripsdorf

im Umkreis der Burg Dolkenburg gefunden

50.3858 6.656647 in derselben Gegend wie insgesamt 3 weitere Weihesteine entdeckt (ohne nähere Angaben, Brambach 1867, 139)
non vidimusLesung gründet auf: Finke
Ancamna Anca[mnae] Mars Lenus? Mar[ti Leno?] Ancamna Lenus? Mars
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein pro salute imperatoris et domus divinae Initial Version Version 2 Version 3
FERCAN
CIL XIII 7778 Finke 1927, 254
EDCS-11201972zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/414852zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
PRO IMPE DIVINA MAR ANCA T
Pro saluteimperatoris et domusdivinaeMarti Leno etAncamnaeT

Zum Wohle des Kaisers und des Kaiserhauses für Mars Lenus? und Ancamna! T…

For the wellbeing of the emperor and the divine household and to Mars Lenus? and Ancamna! T…

impe[rii et domus] – Finke

Ancamna: Kann keltisch sein, die Etymologie weist auf eine Fürsorgegottheit hin: ‚die Zuteilende (Göttin)‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 139).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Ancamna: - Germania Inferior: nur in dieser Inschrift belegt. Die Ergänzung der Götternamen auf diesem Stein stützt sich auf Belege in der Provinz Belgica, wo Ancamna immer gemeinsam mit Mars (einmal darunter Lenus Mars [AE 1915, 70]) genannt wird. - außerhalb der Germania Inferior: Ancamna ist nur in der Provinz Belgica (aber dort mehrfach) bezeugt (s.o.).

***

Lenus: keltisch ‚der Verwunder‘ (de Bernardo Stempel 2014, 24)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Mars Lenus: - Germania Inferior: Bislang kann nur die hier vorgelegte Inschrift geltend gemacht werden, doch handelt es sich lediglich um eine mögliche Ergänzung. - außerhalb der Germania Inferior: Lenus Mars ist häufig in der Belgica belegt, in Britannien ist Mars Lenus sive Ocelus Vellaunus (AE 1905, 168) bezeugt.