Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


« zurück zur KategorieTEI

Matronae Vacallinehae

CF-GeI-229

MAT̂RON̂I

VACALL̂ÎN̂EÎ˧IS

Q · SAVT̂ENIVIS

[.]ṚIVATVS · V · L ·

  5 M

Matroni(s)

Vacallineichis

Q(uintus) Sauteniu{i}s

[P]rivatus v(otum) l(ibens)

  5 m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: Mat̂ron̂is – Lehner, Finke, Alföldy; Matronis – AE, EDH
Z. 2: Vacall̂în̂echis – Finke; Vacall̂în̂ehis – Alföldy; Vacallinehis – AE, EDH
Z. 3: Saut̂eniuis – Lehner, Finke; Sautenius – AE; Sautenuis – EDH
Z. 4: v(otum) l(ibens) m(erito) – AE; v(ovit) l(ibens) – EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vacallineichae!
Quintus Sautenius Privatus (hat) das Gelübde gerne und verdientermaßen (erfüllt).

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vacallineichae!
Quintus Sautenius Privatus (has fulfilled) a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenLehner 1918, Nr.351
Finke 1927, Nr.267
Alföldy 1968, Nr.14
AE 1968, 335
Elektronische RessourcenHD014393 (Version vom 4. Mai 2015) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-11201984 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208973 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleSüdwestecke von Hof A
Fundumständevermauert
Fundjahr1916
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer28810
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
glatt
Opferschale
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um einen fast vollständig erhaltenen rechteckigen Altar mit Sockel und Gesims, auf dem ein kleiner Giebel zwischen zwei Voluten ruht, wobei die linke Volute fast komplett abgeschlagen ist. Oben auf der Bekrönung ist ein steinerner Teller (Patera) dargestellt. Die linke Seite des Altars ist schwer bestoßen und abgeschlagen bzw. zu einem Großteil ausgebrochen.

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: 76,5 cm
Breite: 41,5 cm
Tiefe: 19,5 cm
Ikonografiekein Dekor bekannt
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nur ca. in der oberen Hälfte aus. Er ist weitestgehend erhalten. Die Buchstaben werden von der ersten Zeile nach unten kleiner.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.1 eine Ligatur von T und R (H: 6,1 cm) und von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste (H: 5,7 cm); in Z.2 eine Ligatur von L, I, N und E, wobei das I durch die verlängerte rechte senkrechte Haste ausgedrückt wird (H: 4,6 cm); das Zeichen für den velaren Reibelaut in Z.2 ist nach oben verlängert (H: 4,3 cm) und stellt vermutlich eine Ligatur mit den vorausgehenden I dar (vgl. CF-GeI-247); darauf folgen ein verkleinertes I und ein verkleinertes S. Die Ligatur von T und E in Z.3 ist nicht völlig zweifelsfrei gesichert (vgl. die ähnliche Schreibung des E in Z.2). Am Ende von Z.3 erscheint vermutlich irrtümlich als vorletzter Buchstabe ein verkleinertes I (H: 1,5 cm).

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)2,5–5,0 cm
Kommentar Götternamen

Vacallineichae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Q. Sautenius Privatus: tria nomina
Sautenius: einheimische Bildung mit keltischer Basis (Kakoschke 2006, GN 1119) Privatus: lateinisches Cognomen, gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2461)

ZitiervorschlagCF-GeI-229, hdl.handle.net/11471/504.50.229
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC