<title type="main">Matronae Vacallinehae CF-GeI-229 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.229 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 28810 Weihinschrift

Es handelt sich um einen fast vollständig erhaltenen rechteckigen Altar mit Sockel und Gesims, auf dem ein kleiner Giebel zwischen zwei Voluten ruht, wobei die linke Volute fast komplett abgeschlagen ist. Oben auf der Bekrönung ist ein steinerner Teller (Patera) dargestellt. Die linke Seite des Altars ist schwer bestoßen und abgeschlagen bzw. zu einem Großteil ausgebrochen.

Sandstein Weihealtar 76,5 41,5 19,5
weitgehend vollständig

Der Text füllt das Inschriftenfeld nur ca. in der oberen Hälfte aus. Er ist weitestgehend erhalten. Die Buchstaben werden von der ersten Zeile nach unten kleiner.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.1 eine Ligatur von T und R (H: 6,1 cm) und von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste (H: 5,7 cm); in Z.2 eine Ligatur von L, I, N und E, wobei das I durch die verlängerte rechte senkrechte Haste ausgedrückt wird (H: 4,6 cm); das Zeichen für den velaren Reibelaut in Z.2 ist nach oben verlängert (H: 4,3 cm) und stellt vermutlich eine Ligatur mit den vorausgehenden I dar (vgl. CF-GeI-247); darauf folgen ein verkleinertes I und ein verkleinertes S. Die Ligatur von T und E in Z.3 ist nicht völlig zweifelsfrei gesichert (vgl. die ähnliche Schreibung des E in Z.2). Am Ende von Z.3 erscheint vermutlich irrtümlich als vorletzter Buchstabe ein verkleinertes I (H: 1,5 cm).

weitgehend vollständig
gemeißelt 2,5–5,0 cm

kein Dekor bekannt

Aufsatzschmuck glatt Opferschale
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Südwestecke von Hof A

50.533852 6.702742 vermauert
vidimus (CIL XIII Projekt)
Sautenius Privatus Matronae Vacallinehae Matroni(s) Vacallineichis Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum libens merito Sonderzeichen für velaren Reibelaut Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
Lehner 1918, Nr.351 Finke 1927, Nr.267 Alföldy 1968, Nr.14 AE 1968, 335
EDCS-11201984zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD014393Version vom 4. Mai 2015 www.trismegistos.org/text/208973zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021
MATRONI VACALLINEIS Q · SAVTENIVIS RIVATVS · V · L · M
MatronisVacallineichisQuintus SauteniuisPrivatus votum libensmerito

Für die Matronae Vacallineichae! Quintus Sautenius Privatus (hat) das Gelübde gerne und verdientermaßen (erfüllt).

To the Matronae Vacallineichae! Quintus Sautenius Privatus (has fulfilled) a vow willingly and deservedly.

Mat̂ron̂is – Lehner, Finke, Alföldy; Matronis – AE, EDH Vacall̂în̂echis – Finke; Vacall̂în̂ehis – Alföldy; Vacallinehis – AE, EDH Saut̂eniuis – Lehner, Finke; Sautenius – AE; Sautenuis – EDH v(otum) l(ibens) m(erito) – AE; v(ovit) l(ibens) – EDH

Q. Sautenius Privatus: tria nomina Sautenius: einheimische Bildung mit keltischer Basis (Kakoschke 2006, GN 1119) Privatus: lateinisches Cognomen, gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2461)

Vacallineichae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -