Es handelt sich um einen fast vollständig erhaltenen rechteckigen Altar mit Sockel und Gesims, auf dem ein kleiner Giebel zwischen zwei Voluten ruht, wobei die linke Volute fast komplett abgeschlagen ist. Oben auf der Bekrönung ist ein steinerner Teller (Patera) dargestellt. Die linke Seite des Altars ist schwer bestoßen und abgeschlagen bzw. zu einem Großteil ausgebrochen.
Der Text füllt das Inschriftenfeld nur ca. in der oberen Hälfte aus. Er ist weitestgehend erhalten. Die Buchstaben werden von der ersten Zeile nach unten kleiner.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.1 eine Ligatur von T und R (H: 6,1 cm) und von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste (H: 5,7 cm); in Z.2 eine Ligatur von L, I, N und E, wobei das I durch die verlängerte rechte senkrechte Haste ausgedrückt wird (H: 4,6 cm); das Zeichen für den velaren Reibelaut in Z.2 ist nach oben verlängert (H: 4,3 cm) und stellt vermutlich eine Ligatur mit den vorausgehenden I dar (vgl. CF-GeI-247); darauf folgen ein verkleinertes I und ein verkleinertes S. Die Ligatur von T und E in Z.3 ist nicht völlig zweifelsfrei gesichert (vgl. die ähnliche Schreibung des E in Z.2). Am Ende von Z.3 erscheint vermutlich irrtümlich als vorletzter Buchstabe ein verkleinertes I (H: 1,5 cm).
kein Dekor bekannt
Südwestecke von Hof A
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für die
Quintus Sautenius Privatus (hat) das Gelübde gerne und verdientermaßen (erfüllt).
To the
Quintus Sautenius Privatus (has fulfilled) a vow willingly and deservedly.
Q. Sautenius Privatus: tria nomina
Sautenius: einheimische Bildung mit keltischer Basis (Kakoschke 2006, GN 1119)
Privatus: lateinisches Cognomen, gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2461)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt.
- außerhalb der Germania Inferior: -
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239).
- außerhalb der Germania Inferior: -
- Germania Inferior: häufig bezeugt
- außerhalb der Germania Inferior: -