Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Vacallinehae

CF-GeI-223

MATRON̂I

VACALLẸ

HABVS

[---]ḶLOṆ[---]

  5 [---]F · EḶỌ[---]

[---] · SV[---]

Matroni(s)

Vacalle-

habus

[---]llon[---]

  5 [---] F ELO[---]

[pro] su[is]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: Matron̂is – Alföldy; Matronis – AE, Schillinger-Häfele, EDH
Z. 2: Vacall̂in̂e – Alföldy; Vacalline – AE, Schillinger-Häfele, EDH
Z. 4: [Tu]llon[i]a(?) – Alföldy, AE, EDH; [---]llon[ia] – Schillinger-Häfele
Z. 5: [.] f. Flor[a] – Alföldy; [.] f(ilia) Flor[a] – AE, Schillinger-Häfele, EDH
Z. 6: [p]r(o) su[is] – Alföldy, AE, Schillinger-Häfele, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vacallehae!
… für die Seinen/Ihren.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vacallehae!
… for his/her family.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenAlföldy 1968, Nr.15
AE 1968, 336
Schillinger-Häfele 1977, Nr.149
Elektronische RessourcenHD014396 (Version vom 4. Mai 2015) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-10700521 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208974 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A²
Fundumständeim Fundament der Hofmauer
Fundjahr1959
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer59193
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Blatt
Blattdekor
Reliefdekor
Reliefschmuck
Zweig
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um einen rechteckigen Altar mit Sockel, Altarkörper und Aufsatz, der mit Voluten und einem kleinen mittigen Giebel versehen ist.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 32,5 cm
Breite: 22,5 cm
Tiefe: 14,5 cm
IkonografieDie Voluten weisen an den Seiten geschupptes Blattdekor auf. An der Front ist kein Reliefdekor zu sehen. Während die rechte Schmalseite beschädigt ist, erkennt man auf der linken Schmalseite einen leicht verwaschen wirkenden Reliefrest. Laut Alföldy (1968, 36) soll es sich um die Reste einer Baumdarstellung handeln. Das vorhandene Reliefbild ähnelt allerdings eher einem Blatt oder einem einzelnen Palmzweig.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld zur Gänze aus. Er ist in größeren Abschnitten stark korrodiert. Die Buchstaben werden nach unten hin kleiner. Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.1 findet sich eine Ligatur von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste des N (H: 3,0 cm).

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)1,4–2,6 cm
Kommentar Götternamen

Vacallehae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Tullonia: Diese von Alföldy vorgeschlagene Ergänzung stützt sich auf das Vorkommen dieses Gentiles vor Ort (s. CF-GeI-253 = CIL XIII 12030). Es könnte möglichweise auf eine keltische Bildung zurückgehen (Spickermann 1994, 352 zu Nr.8). Vgl. auch Kakoschke 2006, GN 1318, der noch andere mögliche Ergänzungen auflistet: [Apo]llon[ia], [Be]llon[ia], [Iu]llon[ia] oder [Me]llon[ia].

ZitiervorschlagCF-GeI-223, hdl.handle.net/11471/504.50.223
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC
Bild 2: links, EDCS-10700521, Rechte vorbehalten