<title type="main">Vacallinehae | Epona? CF-GeI-222 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.222 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 28726 + 28807 Weihinschrift

Es handelt sich um den linken Rand eines Aedicula-Altars, der in zwei nicht aneinander anpassenden Fragmenten erhalten geblieben ist. Über dem Inschriftrest sind Reste einer sitzenden Figur erkennbar. Unter dem Inschriftrest setzt links ein kannelierter Pilaster mit einem Kapitell an.

Sandstein Aedicula-Altar 16,0 14,0 7,5 13,0 18,0 7,5
mehrere Fragmente

Erhalten sind zwei Fragmente eines einzeiligen Inschriftenelements, die offenbar zusammengehören. Die Größe des Zwischenraums lässt sich nicht bestimmen; auch nicht, wieweit sich die Inschrift nach rechts fortsetzte. Der linke, obere und untere Rand sind dagegen erkennbar.Ligaturen: s. Majuskeltext

mehrere Fragmente
gemeißelt 3,7 cm

Bei dem Figurenrest handelt sich um zwei Beine und langen Gewandsaum, was auf eine Matronengruppe in typischer Darstellung schließen lässt.

Architektur Fragment Götterbild kanneliert Pilaster
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Hof A

50.533852 6.702742
vidimus (CIL XIII Projekt)
Vacallinehae Vacal[---] Epona? Ep[---] Epona? Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
Lehner 1918, Nr.399, 415 Alföldy 1968, Nr.146 Biller 2010, 223–224
EDCS-35600105zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/417648zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
EP · VACAL
Ep Vacal

(Für?) Ep… (und) für die Vacal… !

(To?) Ep… (and) to the Vacal… !

[Matronis] V̂aca[llinehis] – Lehner, der die beiden Fragmente noch nicht zusammenstellt; Ep[onae(?) et] V̂aca[llinehis] – Alföldy; Ep[onae et] V̂aca[llinehis] – Biller

Vacal…: Rest von Vacallinehae oder einer Variante: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt. In der hier vorgelegten Inschrift ist die Zuordnung der erhaltenen Reste zu den Vacallinehae an diesem Fundort sehr wahrscheinlich. Ob im verlorenen Teil ursprünglich „Matronis“ (oder „Matribus“) stand oder nicht, muss offen bleiben. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

***

Ep…: möglicherweise Rest von Epona: keltisch; die Etymologie weist auf eine Pferdegottheit hin (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Epona: - Germania Inferior: Der Göttername ist in dieser Provinz nirgendwo gesichert bezeugt. Die von Alföldy für die hier besprochene Inschrift vorgeschlagene Ergänzung von EP auf „Eponae“ ist erwägenswert, kann aber keinesfalls als Beleg für die Nennung dieser Göttin gelten. Für CF-GeI-32 ist der Fundort CCAA sehr fraglich. - außerhalb der Germania Inferior: Epona ist an zahlreichen Orten gut belegt.