<title type="main">Matronae Vacallinehae CF-GeI-142 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.142 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 28817 Weihinschrift

Insgesamt sind fünf (Lehner 1918, 169) Fragmente des Altarkörpers und der darüber anschließenden Aedicula erhalten und einzementiert/eingegipst, um die originale Zusammengehörigkeit dazustellen. Der Sockel ist nicht erhalten, ebenso wenig Aedicula und Aufsatz.Über der Inschrift beginnt nach einem vorspringenden Grat die Nische mit dem fragmentierten Götterbild. Erhalten ist der rechte Ansatz der architektonischen Rahmung der Aedicula. Erkennbar ist ein Pilaster auf einer profilierten Plinthe, links gleich anschließend eine glatte runde Säule auf einfacher Basis erhalten.Die Schmalseiten sind nicht mehr erhalten.

Sandstein Aedicula-Altar 46,0 54,0 11,0
kleineres Fragment

Vom Inschriftentext ist die rechte obere Ecke erhalten. Der linke Rand ergibt sich aus dem Inhalt der ersten beiden Zeilen. Unterhalb von Z.3 und 4, die sehr fragmenthaft und nur schwer lesbar sind, ist das Inschriftenfeld abgebrochen.

größeres Fragment
gemeißelt 5,0–6,2 cm

Der rechte Fuß mit dem langen Gewand in der Aedicula gehört zu einer weiblichen Person, vermutlich einer Matrone. Die runde Säule ist glatt, der anschließende Pilaster mit Blattdekor verziert. Laut Literatur (Lehner 1918, 169) handelt es sich bei der Figur um eine stehende Gestalt. Weitere Beschreibungen sind aufgrund des Erhaltungszustandes nicht möglich.

Architektur Fragment Götterbild Pflanzenornament Pilaster Ranke Reliefdekor Säule
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Basilika B

50.533852 6.702742
vidimus (CIL XIII Projekt)
Matronae Vacallinehae [Mat]ronis [---]callinehis Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
Lehner 1918, Nr.383 Alföldy 1968, Nr.12 AE 1968, 334
EDCS-09701599zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD014390Version vom 20. April 2015 www.trismegistos.org/text/208972zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021
RONIS CALLINEHIS C · OVIVS ANIAS L
MatroniscallinehisCaius Oviusanias I

Für die Matronae …callinehae! Gaius Ovi[.]us … ania…s L…

To the Matronae …callinehae! Gaius Ovi[.]us … ania…s L…

[Ma]tronis – Alföldy, AE, EDH [Va]callinehis – Lehner, Alföldy, AE, EDH [Se]xt. Ov[în]ius – Alfödy; [Se]xt(us) Ov[in]ius – AE, EDH [.]ania[nu]s l. – Lehner; [Âm]andu[s e]t I[u – Alföldy; [Am]andu[s e]t I[u – AE, EDH; noch eine zusätzliche Z.5 mit [lia? ---] – Alföldy, AE, EDH

...callinehae: Rest von Vacallinehae oder einer Variante: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -