<title type="main">Matronae/Matres? Vacallinehae CF-GeI-141 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.141 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum, verschollen 25456 Weihinschrift

Das Aussehen des verlorenen Weihesteins ist nur aus der Literatur bekannt. Nach Lehner (1918, 169) handelt es sich um zwei Fragmente eines Skulpturendenkmals. Oben, unten und hinten wurde der Stein abgeschlagen, in der Mitte fehlt ein Stück, d.h. es sind nur die linke und rechte Ecke erhalten. Über der Inschrift befindet sich der Rest einer Aedicula, in der rechts noch die Überbleibsel des Pilasters zu sehen sind, der wohl zur architektonischen Rahmung gehört hat. Des Weiteren sollen noch die Füße einer Matronengruppe zu erkennen gewesen sein. Demnach wäre bei diesem Stein von einem Aedicula-Altar zu sprechen.Die Inschriftenplatte war mit peltaförmigen Ansen (Einbuchtungen) versehen.

Sandstein Aedicula-Altar 28,0 52,0 15,0
kleineres Fragment

Bei der Aufnahme der Inschrift durch Lehner (1918, Nr.384) war klar, dass Z.1 die erste Zeile des ursprünglichen Inschriftentextes darstellt, da Reste der darüberliegenden Aedicula erhalten waren. Lehner hat auch den linken, rechten und unteren Rand der Inschrift ausmachen können.

kleineres Fragment
gemeißelt

Von der Aedicula-Darstellung sind nur die Überreste von Füßen vorhanden, die Lehner (1918, 169) einer Matronengruppe zuordnet.

Architektur Fragment Götterbild Pelta Reliefdekor
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Hof A

50.533852 6.702742
non vidimusLesung gründet auf: Alföldy
Matronae/Matres? Vacallinehae Mat[---]ine[---]s Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
, Rechte vorbehalten FERCAN
Lehner 1918, Nr.384 Alföldy 1968, Nr.10 AE 1968, 333
EDCS-09701598zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD014387Version vom 5. Januar 2010 www.trismegistos.org/text/208971zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021
MATINES IVS TIVIN M
Matines IustiVIN votum solvit libens merito

Für die Mat… …ine…! Iusti… … hat des Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the Mat… …ine…! Iusti… … has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Mat[ronis Vacall]ine[i]s – Lehner; Mat[ronis Vacall]ine[hi]s – Alföldy, AE, EDH ti[nius oder nia---] – Alföldy, AE; ti[nius?---] – EDH Beginn der Zeile mit [v. s. l.] – Lehner

Dedikantenname: nach Alföldy 1968, Nr.10 könnte man vielleicht an Iusti[nius/nia] [Cal]vin[us/a] oder [Cor]vin[us/a] denken.

...ine…: Rest von Vacallinehae oder einer Variante davon: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. Für die hier vorgelegte Inschrift wird die Zuordnung zu Matronae Vacallinehae aufgrund der großen Anzahl von Zeugnissen der Gottheiten am gleichen Fundort sehr wahrscheinlich, doch könnte „Mat[---]“ auch auf „Matribus“ ergänzt werden. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -