Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


« zurück zur KategorieTEI

Berguiahenae

CF-GeI-14

[---]RGVIAH

ENIS · I · M · M

SEVERINIVS

BASṢVS

  5 [---]I[---]

[Be]rguiah

enis i(mperio) M(atronarum?) M(arcus)

Severinius

Bassus

  5 [---]I[---]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: Berguiah – EDH
Z. 2: i(ussu) – ILS, Lehner, EDH; L M, also vielleicht libens merito – Lehner; l(ibens) m(erito) – Scheungraber, Ferlut; M(arcus?) – EDH
Z. 4: i[u]s[s]u oder i[u]s[s]u[s] – CIL; i[u]s[s]u[s p.?] – ILS; Bas[s]us – Scheungraber, Ferlut; v.4: fehlt bei EDH
Z. 5: fehlt bei CIL, ILS, EDH; [3] – Scheungraber; [ex] i[ussu] – Ferlut
Übersetzung Deutsch

Für die Berguiahenae!
Auf Geheiß der Matronen Marcus Severinius Bassus …

Übersetzung Englisch

To the Berguiahenae!
By order of the Matronae Marcus Severinius Bassus …

Autopsie

vidimus (25.9.2018)

Editionen und LesungenCIL XIII 12014
ILS 9332
Lehner 1918, Nr.320
Scheungraber 2020, 185 Nr.1
Ferlut 2022, Nr.594
Elektronische Ressourcen HD023585 (Version vom 5. Januar 2016) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-12800035 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209284 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Gereonsweiler
Fundstelleim Garten der Vikarie
Fundumständein der abgebrochenen Kirche in Gereonsweiler vermauert
Fundjahr1906
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer18650
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Dübelloch
glatt
Statuenbasis
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um einen würfelförmigen Quader mit teilweise abgeschlagenem Sockel und Gesims sowie nicht gerahmten Inschriftenfeld. Der Stein wurde an allen Seiten abgearbeitet, wie leichte Meißelspuren zeigen. An der geraden Oberseite ist im hinteren Bereich ein zentriertes Dübelloch erkennbar. Eventuell diente der Sockel als Statuenbasis.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 71,5 cm
Breite: 56 cm
Tiefe: 50 cm
IkonografieReliefdekor vermutlich abgemeißelt und verloren
Inschrift

Der Inschriftentext scheint weitgehend vollständig zu sein, allerdings ist der Anfang der ersten Zeile abgebrochen und die letzte Zeile unklar. Die Größe der Buchstaben ist in Z.4 deutlich kleiner.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)4,5–8,0 cm
Kommentar Götternamen

Berguiahenae: keltisch erklärbar: ‚Bei Bergusia Geborene [Muttergöttinnen]’ (de Bernardo Stempel Corpus F.E.R.C.A.N. II/1 252-254).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Berguiahenae :
- Germania Inferior: nur in dieser Inschrift eindeutig als Berguiahenae belegt. Der Göttername kann hier ergänzt werden, weil am gleichen Ort (i.e. in Gereonsweiler) ein Altar für Matronae Berhuiahenae gefunden wurde (CF-GeI-20).- außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Berguiahenae :
- Germania Inferior: 2x belegt (CF-GeI-19 und CF-GeI-20)- außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

i(ussu) M(atronarum): Die Ergänzung kann lediglich als Vorschlag gelten, sie ist bisher nirgendwo bezeugt.

Marcus Severinius Bassus: tria nomina
Severinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Severus/Severinus. Der -inius-Name tritt vor allem in der Provinz Germania Inferior auf (Kakoschke 2006, GN 1172). Bassus: lateinisches oder griechisches Cognomen; verbreitet vorkommender Name (Kakoschke 2007, CN 473)

ZitiervorschlagCF-GeI-14, hdl.handle.net/11471/504.50.14
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC