Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Amnesa…

CF-GeI-123

MATRO[---]

AMN̂ESA[---]

SEX · ALBAN[---]

VALEN[.]

  5 PRO SE · ET SVIS · I [---]

Matro[nis]

Amnesa[---]

Sex(tus) Alban[ius]

Valen[s]

  5 pro se et suis i[mp(erio) ips(arum)]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 2: Amnesa[bus], ohne Ligatur – ILS, EDH; Amnesa[henis?] – CIL, Lehner
Z. 3: Alba[ ] – EDH
Z. 5: i[mp. … - ILS
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Amnesa…!
Sextus Albanius Valens für sich und die Seinen auf Geheiß der Matronen.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Amnesa…!
Sextus Albanius Valens for himself and for his family according to an order of the Matronae.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenILS 9326
CIL XIII 12066
Lehner 1918, Nr.258
Elektronische RessourcenHD022049 (Version vom 7. Mai 2015) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-12800088 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209239 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Thorr
Fundstellein der alten Kirche
Fundumständebeim Abbruch der alten Kirche darin vermauert entdeckt
Fundjahr1905
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer17897
InschriftträgerAedicula-Altar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Fragment
glatt
Götterbild
Beschreibung Objekt

Das Fragment der linken unteren Ecke des Aedicula-Altars zeigt oben noch den Rest der ansetzenden Nische mit den spärlichen Resten zweier Fußpaare und vermutlich dem Gewandsaum, sowie einen Teil des gerahmten Inschriftenfeldes. Der Sockel fehlt. Rund um das glatte, ungerahmte Inschriftenfeld ist der Stein abgeschlagen oder behauen worden.
Die vorhandene linke Schmalseite ist nach Lehner (1918, 123 f.) ebenfalls behauen.

Zustand Objekt größeres Fragment
MaßeHöhe: 75,0 cm
Breite: 72,0 cm
Tiefe: 28,0 cm
IkonografieVon den in der Inschrift erwähnten Matronen sind nur noch die linke und die mittlere Gestalt anhand ihrer vorhandenen Füße zu erahnen. Die Falten links und rechts der mittigen Fußdarstellung könnten entweder auf die langen Gewänder hinweisen, oder aber zur Sitzgelegenheit der Matronen gehören.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum von ca. einer Zeilenhöhe). Rechts ist der Text abgebrochen. Die Buchstabengröße nimmt von oben nach unten ab.
Ligatur: s. Majuskeltext

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Amnesa…: Im ersten Kompositionselement könnte keltisches Wasserwort *ab-n- enthalten sein (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 145); unklar (Neumann 1987, 125)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Amnesa…:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist nur in dieser Inschrift bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Sextus Albanius Valens: tria nomina
Albanius: italisches Gentilnomen oder einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Albanus; Der Name tritt vermehrt in der Germania Inferior, vor allem im Raum Köln auf (Kakoschke 2006, GN 42). Valens: lateinisches Cognomen, äußerst gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 3195)

ZitiervorschlagCF-GeI-123, hdl.handle.net/11471/504.50.123
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC