<title type="main">Hludana CF-GeI-118 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.118 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum A 1400 Weihinschrift

Der Weihealtar ist rechts oben abgebrochen. Ebenso fehlt der Sockel; hier wurde modern eine Standfläche ergänzt. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt. Die Altarbekrönung ist durch ein vorragendes Sims vom Altarkörper abgesetzt. Von der Bekrönung ist noch ein Pulvinus erhalten. Vom Aufsatzdekor sind noch schwache Spuren erkennbar; die genaue Ausgestaltung ist nicht mehr nachvollziehbar. Der Altar ist allgemein stark bestoßen.

Sandstein Weihealtar 46,0 30,0 19,0
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Der Text ist zu einem großen Teil aber nicht vollständig erhalten, da der Stein rechts und unten abgebrochen ist. Z.1 befindet sich außerhalb des Inschriftenfeldes am Aufsatz. Auf der rechten Seite ist der erhaltene Text stark korrodiert.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.2. im Namen der Göttin ein griechisches Theta; in Z.2, 3 und 4 findet sich I longum

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gemeißelt

keine Beschreibung möglich

Aufsatzschmuck glatt Inschrift außerhalb des Inschriftenfeldes Reliefschmuck
CCAA 222–135 Zwischen Iversheim und Arloff am Erftufer

am Erftufer

50.590622 6.784075 Beim Tieferlegen der Bezirksstraße, die von Münstereifel nach Köln führt, wurde auf dem erhöhten Ufer der Erft ein ausgedehnter Bau entdeckt; darin befanden sich u.a. einige größere Inschriftensteine, mit der Schrift nach unten (Freudenberg 1871, 182-185). Es ist kein Fundjahr angegeben.
vidimus (CIL XIII Projekt)
Severus Alexander Iulia Mamaea Hludana Hluθenae Hludana vexillatio legionis I Minerviae legio I Minervia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein in honorem domus divinae pro salute Imperatoris sacrum Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
ILS 4745 mit add CIL XIII 7944 Lehner 1918, Nr.238 Saxer 1967, Nr.220 Alföldy 1968, 20f. Nr.6
EDCS-11100170zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/415005zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
IN H HLVΘENAE · S PRO SALVTE IM EVERI · ALEXA FEL · INVICTI MAMAEE · MA VEXILLAT LEG AGENT ING
In honorem domus divinaeHluθenae sacrumpro salute Imperatoris CaesarisSeveri Alexandri PiiFelicis Invicti Augusti et IuliaeMamaeae matris Augusti nostrivexillatio legionis I Minerviae agente Ingenuo

Zur Ehre des Kaiserhauses der Hluthena geheiligt! Zum Heil des Imperator Caesar Severus Alexander Pius Felix Invictus Augustus und der Iulia Mamaea, der Mutter unseres Augustus (hat dies) die vexillatio der legio I Minervia … (errichtet). Mit der Ausführung war Ingenuus betraut.

In honour of the Divine Houshold sacred to Hluthena! As a gift for the welfare of the imperator Caesar Severus Alexander Pius Felix Invictus Augustus and for Iulia Mamaea, the mother of our Augustus the vexillatio der legio I Minervia … (set this up). It was done under the care of Ingenuus.

[in h. d. d. deae] – ILS ohne Ligatur, [sacrum] – ILS; Sa[crum] – CIL, s[acrum ---] – Lehner ohne Ligatur, im[p. M. Aureli] – ILS; Im[p. caes. m. aur.] – CIL; Im[p(eratoris) Caes(aris) M(arci) Aur(eli)] – Lehner Severi – Lehner Învicti– Lehner ma[tris Aug.] – ILS leg. [I M.], Zeilenumbruch nicht angegeben – ILS; leg. [I m. sev. alex.] – CIL; leg(ionis) [I M(inerviae) Sever(ianae) Alex(andrianae)] – Lehner; [l]eg(ionis) [I M(inerviae) p(iae) f(idelis) Sev(erianae] – Saxer; leg(ionis) [I M(inerviae) Sever(ianae)] – Alföldy [P. f., cu]r. [a]gen. Ing[enuo], ohne Ligatur – ILS; [p.] facen̂t. in c[ustodia?] – CIL; [p(iae)] f(idelis) agent(e) Ino[---] oder Inc[---] – Lehner; [cu]r(am) agent(e), ohne Ligatur – Saxer; p(iae) f(idelis) agent(is) in c[alcariis (?)] – Alföldy

Ingenuus: In der letzen Zeile wäre Ingenuus als Ergänzung eines eventuell hier zu lesenden Personennamens naheliegend vgl. Kakoschke 2006, GN 603–605; Kakoschke 2007, CN 1597–1599.

legio I Minervia: Die Annahme, dass es sich um diese Legion gehandelt hat, ergibt sich aus dem Fundort. Die legio I Minervia war ab 83 n.Chr. in Bonna stationiert.

v.6: „Mamaee“ pro „Mamaeae“

Hluthena: Variante von Hludana: Vermutet werden kann eine keltische ‚Ruhmesgöttin‘ *Clutona, die später zu Hluthena und Hludana lautlich germanisiert wurde (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 143).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Hludana: - Germania Inferior: Hier finden sich 3 Belege (CF-GeI-116–118). - außerhalb der Germania Inferior: Nördlich der Rheingrenze aus der Gegend von Leeuwarden ist eine Weihung für die dea Hludana (CIL XIII 8830) bekannt.