Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Hludana

CF-GeI-117

[.]LVD · SAC

[---]AMMI[---]

[---]CVND[---]

[---] · LEG XXX [---]

  5 [.] · S · L · [---]

[.]AT̂ERANO [---]

[H]lud(anae) sac(rum)

[---]ammi[---]

[---]cund[---]

[mil(es)] leg(ionis) XXX [U(lpiae) V(ictricis) ---]

  5 [v(otum)] s(olvit) l(ibens) [m(erito)]

[L]aterano [co(n)s(ule)]

CivitasCivitas Batavorum
Apparatus criticusZ. 6: ohne Ligatur – Reuter
Übersetzung Deutsch

Der Hludana heilig!
…ammi …cundus, Soldat der legio XXX Ulpia Victirix, hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt, unter dem Konsulat des Lateranus.

Übersetzung Englisch

Sacred to Hludana!
…ammi …cundus, soldier of the legio XXX Ulpia Victirix, has fulfilled a vow willingly and deservedly, when Lateranus was consul.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Reuter
Editionen und LesungenCIL XIII 8723
Reuter 2012, Nr.107
Elektronische RessourcenEDCS-11100817 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415727 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort antikUlpia Noviomagus
Fundort modern Holdeurn
FundumständeIn der Nähe kamen Tuffsteinfragmente und ein Altar der Vesta zum Vorschein (siehe Janssen 1856, 168).
Fundjahr1855
VerwahrungUtrecht, Centraal Museum; Dauerleihgabe an Nijmegen, Museum Het Valkhof
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
glatt
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar weist eine verwaschene Oberfläche auf. Die Ecken sind allesamt bestoßen und abgerundet. Der Sockel setzt sich sichtbar vom Inschriftenfeld ab. Der Aufsatz ist durch ein vorspringendes Sims vom Inschriftenblock getrennt, doch ist die Gestaltung aufgrund der schlechten Erhaltung nicht mehr klar zu erkennen.

Zustand Objekt vollständig
IkonografieDa in der Literatur keine Informationen zu den Seitansichten genannt werden, dürften die Schmalseiten ohne Reliefschmuck gewesen sein (Reuter 2012, 140f.).
Inschrift

Der Inschriftentext ist zu einem großen Teil (mit erster und letzter Zeile) erhalten, doch weist er am linken und rechten Rand größere Fehlstellen auf.
In Z.2 und 3 befinden sich Reste des Gentilnomens und Cognomens des Dedikanten im Nominativ.

Ligatur: s. Majuskeltext

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Hludana: Vermutet werden kann eine keltische ‚Ruhmesgöttin‘ *Clutona, die später zu Hluthena und Hludana lautlich germanisiert wurde (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 143).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Hludana:
- Germania Inferior: Hier finden sich 3 Belege (CF-GeI-116–118). - außerhalb der Germania Inferior: Nördlich der Rheingrenze aus der Gegend von Leeuwarden ist eine Weihung für die dea Hludana (CIL XIII 8830) bekannt Sie weist noch den unteren Teil eines Reliefs auf, das eine thronende Frauenfigur zeigt.

Kommentar allgemein

Dedikant: Der Inschriftensetzer war (nach Reuter 2012, Nr.107) aufgrund des Fundortes des Altars sicher Angehöriger eines Ziegelei-Kommandos in Holdeurn (in der Nähe von Nijmegen).

legio XXX Ulpia Victrix: Die Legion folgte ab 121/122 n.Chr. in Xanten auf die legio VI Victrix (Stein 1932, 106).

Laterano consule: Die Konsuldatierung könnte auf das Jahr 197 hindeuteten (Reuter 2012, 140f.).

Datierung0197
ZitiervorschlagCF-GeI-117, hdl.handle.net/11471/504.50.117
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, EDCS-11100817, Rechte vorbehalten