Kommentar |
Aristoteles schildert hier die alte Staatsordnung in der Zeit vor Drakon, wobei er herauszufinden sucht, welches der drei Ämter –Basileus, Polemachos und Archon – das älteste sei. Er versucht dies über Etymologien und das Fortbestehen der Ämter, wobei er zum Schluss kommt, dass das Amt des Polemachos älter ist als jenes des Archonten. Als ersten Polemachos zeigt er hier Ion, den Sohn des Xuthos, Enkel des Erechtheus und des Hellen (so Strab. 8,383; Paus. 7,1,2).
Auch Pausanias (1,31,3) nennt Ion einen Polemachen, Herodot (8,44,2) nennt ihn στρατάρχεω.
Diese Episode könnte auch die enge Verbindung zwischen Ionischer Kolonisation und Athen zeigen. Die Ionier gehen der ursprünglichen, pylischen Sagenversion nach, nach ihrer Vertreibung aus Achaia Richtung Kleinasien, der späteren, unter athenischem Einfluss stehenden, nach finden sie zuerst Aufnahme in Athen (so rekonstruiert F. Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie, 347 den Mythos). Folgt man der platonischen Version der Abstammung des Ion (Euthyd. 302c), wo er als Sohn des Apoll erscheint, so wird der Führungsanspruch der Athener über das griechische Mutterland noch deutlicher, da der Heros nun ausschließlich athenischer Abstammung ist.
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