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Thuk. 3,95,3

TitelGeschichte des Peloponnesischen Krieges
AutorThukydides
Zeitangabe5., 4. Jh.v.Chr.
Originaltext ὄντες γὰρ ὅμοροι τοῖς Αἰτωλοῖς καὶ ὁμόσκευοι μεγάλη ὠφελία ἐδόκουν εἶναι ξυστρατεύοντες μάχης τε ἐμπειρίᾳ τῆς ἐκείνων καὶ χωρίων.
Quelle H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 1, Buch I-IV.
Übersetzung denn da sie [die Lokrer] mit den Aitolern gemeinsame Grenze und Bewaffnung hatten, versprach er [Demosthenes] sich von ihrer Beteiligung großen Nutzen wegen ihrer Kenntnis der aitolisches Kampfesweise und Landschaft.
Quelle der ÜbersetzungP. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 1, Buch I-IV.
Kommentar Dieses Zitat entstammt den thukydideischen Schilderungen der Interventionen des athenischen Feldherren Demosthenes in Aitolien. Er war mit den ozolischen Lokrern verbündet, mit welchen er gemeinsam gegen die Aitoler vorgehen wollte. Die ozolischen Lokrer waren die östlichen Nachbarn der Aitoler. Die Aitoler werden bei Thukydides als Räuber und Waffentragende – wie auch die ozolischen Lokrer und Akarnanen (1,5,3) –, aber auch als angeblich groß, streitbar, etwas primitiv, leichtbewaffnet und Fleisch roh verzehrend beschrieben (3,94,4-5). Im Gegensatz dazu gelten sie bei Homer (wie so viele andere) als μεγαθύμων (23,632-633). Die Lokrer werden in der Ilias (13,717-718) als Fernkämpfer, bei Hesiod (asp. 23-26) hingegen als nahekämpfend beschrieben. Lokrer wie Aitoler werden in ihrer Kampfesweise in der Literatur folglich öfter behandelt, tatsächliche Gemeinsamkeiten hierin erscheinen nicht unwahrscheinlich.
Belegstellen Thuk. 3,94,4-5Bewaffnung der Aitoler ; Thuk. 3,98,2
SchlagwortBewaffnung, Kampftechnik
Geographische ZuordnungLokris
Ethnische GruppenAitoler, Lokrer
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.401