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Ath. 12,30 = 525e-f

TitelDeipnosophistai
AutorAthenaios
Zeitangabe2., 3. Jh.n.Chr.
Originaltext τὸ δὲ νόμιμον τοῦτο μαρτυρεῖσθαι καὶ ὑπὸ παροιμίας τῆσδε ‘βαδίζειν <εἰς> Ἡραῖον ἐμπεπλεγμένον.’ ἐστὶ δὲ τὰ τοῦ Ἀσίου ἔπη οὕτως ἔχοντα (fr. 13 Ki)· οἳ δ’ αὔτως φοίτεσκον ὅπως πλοκάμους κτενίσαιντο εἰς Ἥρας τέμενος, πεπυκασμένοι εἵμασι καλοῖς, χιονέοισι χιτῶσι πέδον χθονὸς εὐρέος εἶχον· χρύσειαι δὲ κορύμβαι ἐπ’ αὐτῶν τέττιγες ὥς·χαῖται δ’ ᾐωρεῦντ’ ἀνέμῳ χρυσέοις ἐνὶ δεσμοῖς, δαιδάλεοι δὲ χλιδῶνες ἄρ’ ἀμφὶ βραχίοσιν ἦσαν, ..........τες ὑπασπίδιον πολεμιστήν.
Quelle C. B. Gulick, Athenaeus. The Deipnosophists, Bd. 5, 11–12.
Übersetzung Dieser Brauch wird auch von folgender Redensart bezeugt:“ Mir Flechten ins Heraion gehen.“ Die Worte des Asios (F 13 Bernabé, T 3 GP) lauten folgendermaßen: „Diese begaben sich so zu der heiligen Stätte der Hera, dass sie die Locken frisierten, in schöne Gewänder gekleidet. Mit ihren schneeweißen Kleidern bedeckten sie weithin den Boden, golden erglänzte das Haupthaar von Spangen. Flechten, mit goldenen Bändern gehalten, verwehten im Winde, kunstvoll gefertigte Ringe bedeckten die Arme…einen Krieger da unter dem Schilde.“
Quelle der ÜbersetzungC. Friedrich, Athenaios. Das Gelehrtenmahl,11-15/1.
Kommentar Nach Nilsson (M. P. Nilsson, Griechische Feste von religiöser Bedeutung, 1995, 47) handelt es sich bei den Tonaia (so nennt man Feste zur Feier der Hera auf Samos) um die Heilige Hochzeit, also jene zwischen Hera und Zeus. Er sieht darin auch die Erklärung für die bei Asios = Athenaios angeführte Aufzählung der überaus prunkvollen Gewänder beim Fest. Interessant dabei erscheint die Tatsache, dass beim Hauptritus des Festes, der Hinausführung des Tempelidols, weder Zeus noch ein anderer Ehemann in Erscheinung tritt. Diese Zeremonie im speziellen wird Tonaia genannt, während ander Feste der Götin schlicht Heräen heißen. Ihren Ursprung nehmen allerdings beide in Argos.
SchlagwortHeiligtum, Frisur, Tracht
Geographische ZuordnungSamos
Ethnische GruppenSamier
BearbeiterInMargit Offenmüller
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.339