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Xen. Hell. 7,1,26

TitelHellenika
AutorXenophon
Zeitangabe4. Jh.v.Chr.
Originaltext οἵ γε μὴν Ἠλεῖοι ἐπεὶ ἀπαιτοῦντες τὰς πόλεις τοὺς Ἀρκάδας ἃς ὑπὸ Λακεδαιμονίων ἀφῃρέθησαν ἔγνωσαν αὐτοὺς τοὺς μὲν ἑαυτῶν λόγους ἐν οὐδενὶ λόγῳ ποιουμένους, τοὺς δὲ Τριφυλίους καὶ τοὺς ἄλλους τοὺς ἀπὸ σφῶν ἀποστάντας περὶ παντὸς ποιουμένους, ὅτι Ἀρκάδες ἔφασαν εἶναι, ἐκ τούτων αὖ καὶ οἱ Ἠλεῖοι δυσμενῶς εἶχον πρὸς αὐτούς.
Quelle E. C. Marchant, Xenophontis opera omnia, Bd. 1.
Übersetzung Als sie [die Eleier] von den Arkadern die Städte zurückforderten, die ihnen die Lakedaimonier abgenommen hatten, mußten sie erkennen, daß die Arkader ihren Reden keinerlei Bedeutung beimaßen, dagegen von den Triphyliern und den anderen, welche sich von ihnen <den Eleiern> losgesagt hatten, viel Aufhebens machten, weil sie behaupteten, Arkader zu sein, und daraus entstand nun auch bei den Eleiern eine Abneigung gegen die Arkader.
Quelle der ÜbersetzungG. Strasburger, Xenophon: Hellenika.
Kommentar Das Selbstbewusstsein der Arkader ist nach militärischen Erfolgen gegen die Lakedaimonier und einer hochmotivierten Rede des Lykomedes (7,1,23) gewaltig gestiegen, sodass den Arkadern sogar von den eigenen Bündnern ihre Überheblichkeit verübelt wird (7,1,32). Zum Preis der arkadischen Tugenden durch Lykomedes siehe Xen. Hell. 7,1,26. Die Triphylier behaupten hier Arkader zu sein, ein Teil der Einwohner der Landschaft ist allerdings nach Herodot auch pelasgisch (1,146,4) bzw. nach Strabon eleisch, epeisch und minyisch, wobei letzteres seinem Bericht nach zuweilen durch arkadisch ersetzt wird (8,3,3). Ebenso verstanden sich Teile Triphyliens als Kaukonen: Lepreus, der Eponyme der triphylischen Stadt Lepreon, war nach Zenodotos FGrHist 19 F 1 ebenso wie nach Ael. VH. 1,24 ein Sohn des Kaukon; das beweist, daß sich die Bewohner der Stadt Lepreon der ethnischen Gruppe der Kaukonen zugehörig fühlten.
BelegstellenStrab. 8,3,3
SchlagwortMentalität
Geographische ZuordnungTriphylien
Ethnische GruppenArkader, Eleier
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.325