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Thuk. 6,80,3-4

TitelGeschichte des Peloponnesischen Krieges
AutorThukydides
Zeitangabe5., 4. Jh.v.Chr.
Originaltext ‘Ξυνελόντες τε λέγομεν οἱ Συρακόσιοι ἐκδιδάσκειν μὲν οὐδὲν ἔργον εἶναι σαφῶς οὔτε ὑμᾶς οὔτε τοὺς ἄλλους περὶ ὧν αὐτοὶ οὐδὲν χεῖρον γιγνώσκετε· δεόμεθα δὲ καὶ μαρτυρόμεθα ἅμα, εἰ μὴ πείσομεν, ὅτι ἐπιβουλευόμεθα μὲν ὑπὸ Ἰώνων αἰεὶ πολεμίων, προδιδόμεθα δὲ ὑπὸ ὑμῶν Δωριῆς Δωριῶν.
Quelle H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 2, Buch V-VIII.
Übersetzung Zusammenfassend sagen wir Syrakusaner: es geht nicht darum, daß wir euch oder andern klar darlegen, was ihr selber genau so gut kennt; aber wir bitten euch und rufen die Götter als Zeugen an, wenn ihr nicht hören wollt, daß wir überfallen werden von Ioniern, immer schon unsern Feinden, und verraten von euch, Dorer von Dorern.
Quelle der ÜbersetzungP. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 2, Buch V-VIII.
Kommentar Dieses Zitat entstammt der Rede des Hermokrates in Karmania gegen die Athener im Winter 415/414 v.Chr. Hier dient eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit als Argument für ein gemeinsames Vorgehen. Dies ist vor allem in den bei Thukydides überlieferten Reden im Zuge der Sizilischen Expedition immer wieder zu finden (vgl. u. a. Thuk. 4,64,2-3; 6,6,1-2; 46,2; 50,4; 76,2-4; 82,2-3; 84,2-3) und zwar von dorisch/syrakusanischer wie auch von ionisch/leontinisch/athensicher Seite. Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen.
BelegstellenThuk. 4,61,2-4; Thuk. 4,64,2-3; Thuk. 6,6,1-2; Thuk. 6,46,2; Thuk. 6,50,4; Thuk. 6,76,2-4; Thuk. 6,82,2-3; Thuk. 6,84,2-3; Thuk. 7,5,4
SchlagwortKriegsbündnis
Geographische ZuordnungSizilien
Ethnische GruppenDorer, Ionier
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.308