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Thuk. 5,104

TitelGeschichte des Peloponnesischen Krieges
AutorThukydides
Zeitangabe5., 4. Jh.v.Chr.
Originaltext ΜΗΛ. […] τῆς δὲ δυνάμεως τῷ ἐλλείποντι τὴν Λακεδαιμονίων ἡμῖν ξυμμαχίαν προσέσεσθαι, ἀνάγκην ἔχουσαν, καὶ εἰ μή του ἄλλου, τῆς γε ξυγγενείας ἕνεκα καὶ αἰσχύνῃ βοηθεῖν.
Quelle H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 2, Buch V-VIII.
Übersetzung Melier: […] und unser [der Melier] Mangel an Macht der Spartanische Bund ergänzt, der, wenn sonst aus keinem Grund, so doch wegen der Verwandtschaft und um der Ehre willen, gar nichts anderes kann als uns zu helfen.
Quelle der ÜbersetzungP. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 2, Buch V-VIII.
Kommentar Dieses Zitat des Melierdialoges, der den erfolglosen Versuch Athens im Jahre 419 v. Chr., Melos in den Attisch-Delischen Seebund zu zwingen, zum Inhalt hat, zeigt die Bedeutung der gemeinsamen ethnischen Zugehörigkeit von Lakedaimoniern und Meliern. Das gemeinsame Dorertum lässt Thukydides u. a. auch Brasidas (5,9,1-2) und Hermokrates (4,61,2-4) in ihren Reden als Argument für politische bzw. militärische Zusammenarbeit nutzen. Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen.
BelegstellenThuk. 5,89; Thuk. 5,96; Thuk. 5,106; Thuk. 5,108; Xen. Hell. 2,2,3-4
SchlagwortKriegsbündnis
Geographische ZuordnungMelos
Ethnische GruppenDorer
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.302