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Thuk. 1,124,1

TitelGeschichte des Peloponnesischen Krieges
AutorThukydides
Zeitangabe5., 4. Jh.v.Chr.
Originaltext Ὥστε πανταχόθεν καλῶς ὑπάρχον ὑμῖν πολεμεῖν καὶ ἡμῶν κοινῇ τάδε παραινούντων, εἴπερ βεβαιότατον τὸ ταὐτὰ ξυμφέροντα καὶ πόλεσι καὶ ἰδιώταις εἶναι, μὴ μέλλετε Ποτειδεάταις τε ποιεῖσθαι τιμωρίαν οὖσι Δωριεῦσι καὶ ὑπὸ Ἰώνων πολιορκουμένοις, οὗ πρότερον ἦν τοὐναντίον, καὶ τῶν ἄλλων μετελθεῖν τὴν ἐλευθερίαν,
Quelle H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 1, Buch I-IV.
Übersetzung In diesem günstigen Fall also, da ringsum der Krieg für euch gut und recht schient, und da wir gemeinsam euch dazu raten – und denkt, daß gleicher Vorteil das festeste Band ist zwischen Staaten wie von Mensch zu Mensch – zögert da nicht länger, den Poteideaten euern Beistand zu leihen, Doriern, die von Ioniern belagert sind (früher pflegte es umgekehrt zu sein), und den andern zur Freiheit zu verhelfen;
Quelle der ÜbersetzungP. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 1, Buch I-IV.
Kommentar Dieser Auszug aus der Kriegsrede der Korinther sollen jene zur Unterstützung des von Athen belagerten Poteidaia motivieren. Ein gewichtiges Argument ist hierbei das die Poteidaiaten und Korinther verbindende Element des Dorertums. Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit als Argument für gemeinsames politisches bzw. militärisches Vorgehen findet sich v. a. in den Beschreibungen der Sizilischen Expedition (Bücher 6 und 7; Vgl. außerdem u. a. Thuk. 1,95,1-2;1, 107,2). Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen. Das Bild von verweichlichten Ioniern tritt des öfteren auf: Satyros FHG III 160; Men. frg. 397 (Koerte): Sie galten als Griechen, die, an der Westküste Kleinasiens wohnend, in besonderem Maße orientalischem Einfluß ausgesetzt waren (Vgl. R. Bernhardt, Luxuskritik und Aufwandsbeschränkungen in der griechischen Welt (= Historia Einzelschriften 168). Stuttgart 2003, S. 19).
BelegstellenThuk. 3,86,2-3; Thuk. 5,9,1-2; Thuk. 6,6,1-2; Thuk. 6,46,2; Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a; Satyros FHG III 160; Men. frg. 397 (Koerte)
SchlagwortKriegsbündnis
Geographische ZuordnungKorinth
Ethnische GruppenDorer
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.281