Titel | Nomoi |
Autor | Platon |
Zeitangabe | 4. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
{ΑΘ.} […] πρὸς δὴ ταῦτ’ ἦν πάντα ἡ τοῦ στρατοπέδου τοῦ τότε διανεμηθεῖσα εἰς τρεῖς πόλεις κατα-
σκευὴ μία ὑπὸ βασιλέων ἀδελφῶν, παίδων Ἡρακλέους, καλῶς, ὡς ἐδόκει, ἀνηυρημένη καὶ κατακεκοσμημένη καὶ διαφερόντως τῆς ἐπὶ τὴν Τροίαν ἀφικομένης. πρῶτον μὲν γὰρ τοὺς Ἡρακλείδας τῶν Πελοπιδῶν ἀμείνους ἡγοῦντο ἀρχόντων ἄρχοντας ἔχειν, ἔπειτ’ αὖ τὸ στρατόπεδον τοῦτο τοῦ ἐπὶ Τροίαν ἀφικομένου διαφέρειν πρὸς ἀρετήν· νενικηκέναι γὰρ τούτους, ἡττᾶσθαι δ’ ὑπὸ τούτων ἐκείνους, Ἀχαιοὺς ὄντας ὑπὸ Δωριῶν.
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Quelle |
J. Burnet, Platonis opera, Bd. 5.
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Übersetzung |
Der Athener: […] Im Hinblick auf dies alles war die auf drei Staaten verteilte einheitliche Organisation der damaligen Heeresmacht unter verbrüderten Königen, Söhnen des Herakles, offensichtlich schön ausgedacht und ausgerüstet und derjenigen überlegen, die gegen Troia gezogen war. Denn erstens meinten sie in den Herakliden bessere Anführer zu haben, als es die Enkel des Pelops [Agamemnon und Menelaos] gewesen waren, sodann auch, daß dieses Heer an Tapferkeit dem gegen Troia gezogenen überlegen sei; denn sie hätten gesiegt, jene aber seien von ihnen geschlagen worden, nämlich die Achaier von den Dorern.
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Quelle der Übersetzung | K. Schöpsdau, Platon: Werke, Bd. 8/1. |
Kommentar |
Der Athener und sein Gesprächspartner Megillos, ein Lakedaimonier, sprechen in diesem Abschnitt des dritten Teils der Gesetze, welcher sich mit Ursprung, Erhaltung und Verfall von Staaten beschäftigt, über die Streitmacht der dorischen Gemeinden von Argos, Messene und Lakedaimon, welche jener der Griechen vor Troia gegenübergestellt wird. Die Überlegenheit der dorischen Heeresmacht führen die Dorer nach diesem Bericht auf die Führerschaft der Herakliden und die Tapferkeit ihres Heeres zurück. Mit Achaier sind hier wohl die „in der Heimat verbliebenen Stammesgenossen“ (K. Schöpsau, H. Müller, Platon: Nomõn 1-6, 17127) gemeint, welche die Dorer unter Führung der Herakliden besiegen. Dieses Zitat bezieht sich auf die Vertreibung der vordorischen Bevölkerung aus der Argolis, Lakonien und Messenien im Zuge der Dorischen Wanderung unter den Herakliden, woraufhin Temenos Argos, Messene Kresphontes und Lakedaimon von den Söhnen des Aristomachos, Prokles und Eurysthenes, übernommen wird (vgl. u. a. 683c-e).
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Belegstellen | Plat. leg. 682e; Plat. leg. 683c-e; Plat. leg. 685e-686a; Diod. 15,66,2 |
Schlagwort | Siedlungsgeschichte, Herakliden, Mentalität |
Geographische Zuordnung | Peloponnes |
Ethnische Gruppen | Dorer, Achaier |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.268 |