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Plat. leg. 683c-e

TitelNomoi
AutorPlaton
Zeitangabe4. Jh.v.Chr.
Originaltext {ΑΘ.} Γενώμεθα δὴ ταῖς διανοίαις ἐν τῷ τότε χρόνῳ, ὅτε Λακεδαίμων μὲν καὶ Ἄργος καὶ Μεσσήνη καὶ τὰ μετὰ τούτων ὑποχείρια τοῖς προγόνοις ὑμῶν, ὦ Μέγιλλε, ἱκανῶς ἐγεγόνει· τὸ δὲ δὴ μετὰ τοῦτο ἔδοξεν αὐτοῖς, ὥς γε λέγεται τὸ τοῦ μύθου, τριχῇ τὸ στράτευμα διανείμαντας, τρεῖς πόλεις κατοικίζειν, Ἄργος, Μεσσήνην, Λακεδαίμονα. […]   {ΑΘ.} Καὶ βασιλεὺς μὲν Ἄργους Τήμενος ἐγίγνετο, Μεσσήνης δὲ Κρεσφόντης, Λακεδαίμονος δὲ Προκλῆς καὶ Εὐρυσθένης. […]   {ΑΘ.} Καὶ πάντες δὴ τούτοις ὤμοσαν οἱ τότε βοηθήσειν, ἐάν τις τὴν βασιλείαν αὐτῶν διαφθείρῃ.
Quelle J. Burnet, Platonis opera, Bd. 5.
Übersetzung Der Athener: Versetzen wir uns also in Gedanken in die damalige Zeit, als Lakedaimon, Argos und Messene und alles, was dazu gehörte, vollständig in die Hand eurer Vorfahren [Dorer], Megillos, geraten war. Darauf beschlossen sie, wie die Sage berichtet, ihre Heeresmacht in drei Teile zu teilen und drei Staaten zu gründen: Argos, Messene und Lakedaimon. […] Der Athener: Und König von Argos wurde Temenos, von Messene Kresphontes und von Lakedaimon Prokles und Eurysthenes. […] Der Athener: Und alle Leute damals schworen diesen Beistand zu leisten, falls jemand ihre Königsherrschaft zu vernichten trachte.
Quelle der ÜbersetzungK. Schöpsdau, Platon: Werke, Bd. 8/1.
Kommentar Der Athener und sein Gesprächspartner Megillos, ein Lakedaimonier, sprechen in diesem Abschnitt des dritten Teils der Gesetze, welcher sich mit Ursprung, Erhaltung und Verfall von Staaten beschäftigt, über die Entstehung der dorischen Gemeinden von Argos, Messene und Lakedaimon. Die hier genannten Könige werden auf Herakles zurückgeführt, Temenos, Kresphontes und Aristodemos sind der Sage nach die Kinder des Aristomachos, der seinerseits als Urenkel des Herakles gilt. Aristomachos wird wegen des Mordes an einem arkananischen Wahrsager durch einen Blitz des Apoll getötet, woraufhin die Herrschaft auf seine Söhne übertragen wurde. Dieser Bericht gehört dem Sagenkreis um die Dorische Wanderung an, nach der die Dorer aus der Doris oder der Hestiaioits (Diod. 4,37,3-4; 58,6) in die Peloponnes einwandern (vgl. u. a. Hdt. 1,56,2-3).
BelegstellenPlat. leg. 682e; Plat. leg. 685d-e; Plat. leg. 685e-686a; Diod. 15,66,2
SchlagwortSiedlungsgeschichte, Kriegsbündnis
Geographische ZuordnungPeloponnes
Ethnische GruppenDorer
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.266