Titel | Panegyrikos |
Autor | Isokrates |
Zeitangabe | 4. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
Ταύτην γὰρ οἰκοῦμεν οὐχ ἑτέρους ἐκβαλόντες οὐδ’ ἐρήμην καταλαβόντες οὐδ’ ἐκ πολλῶν ἐθνῶν μιγάδες συλλεγέντες, ἀλλ’ οὕτω καλῶς καὶ γνησίως γεγόναμεν ὥστ’ ἐξ ἧσπερ ἔφυμεν, ταύτην ἔχοντες ἅπαντα τὸν χρόνον διατελοῦμεν, αὐτόχθονες ὄντες καὶ τῶν ὀνομάτων τοῖς αὐτοῖς οἷσπερ τοὺς οἰκειοτάτους τὴν πόλιν ἔχοντες προσειπεῖν.
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Quelle |
É. Brémond, G. Mathieu, Isocrate: Discours, Bd. 2.
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Übersetzung |
Denn wir [die Athener] bewohnen unsere Polis nicht, nachdem wir andere daraus vertrieben oder sie als eine von Menschen verlassene eingenommen oder uns etwa als Gemisch aus vielen Völkern zusammengefunden hätten. Im Gegenteil, wir sind von so guter und vornehmer Herkunft, daß wir die Polis, von der wir unseren Ursprung haben, die ganze Zeit über ohne Unterbrechungen innehatten und daß wir ihr, da wir Autochthonen sind, die gleichen Namen geben können wie unseren engsten Verwandten[.]
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Quelle der Übersetzung | C. Ley-Hutton, Isokrates: Sämtliche Werke, Bd. 1. |
Kommentar |
Im Zuge des Lobpreises der Stadt Athen und der Argumentation für eine hegemoniale Stellung dieser Polis in Griechenland nennt Isokrates als Vorzug Athens auch die besondere Verbundenheit zwischen der Polis und ihren Einwohnern, da diese autochthon seien. Ähnliches schildern bereits Herodot (1,56,2-3), der die Athener zudem als pelasgisches Volk bezeichnet, und Thukydides (1,2,3-6), der dies mit der hier herrschenden Eintracht ob des kargen Bodens begründet.
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Belegstellen | Hdt. 1,56,2-3Athener als Autochthone
; Isokr. 8,49; Isokr. 12,124-125; Thuk. 1,2,3-6; Plat. Menex. 237b-c; Plat. Menex. 239a. |
Schlagwort | Siedlungsgeschichte, Autochthonie |
Geographische Zuordnung | Athen |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.259 |