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Hom. Il. 16,233-235

TitelIlias
AutorHomer
Zeitangabe7. Jh.v.Chr.
Originaltext Ζεῦ ἄνα Δωδωναῖε Πελασγικὲ τηλόθι ναίων Δωδώνης μεδέων δυσχειμέρου, ἀμφὶ δὲ Σελλοὶ σοὶ ναίουσ’ ὑποφῆται ἀνιπτόποδες χαμαιεῦναι,
Quelle T. W. Allen, D. Monro, Homeri Ilias, Bd. 2.
Übersetzung Zeus von Dodona, Pelasgischer Herr, der du wohnst in der Ferne, Wo du das winterlich rauhe Dodona regierst, von den Sellern, Deinen Priestern, umlagert mit ungewaschenen Füßen!
Quelle der ÜbersetzungH. Rupé, Homer: Ilias.
Kommentar Diese Passage entstammt dem Gebet des Achilleus an den Zeus von Dodona, der Pelide bittet um den Sieg für Patroklos und die Myrmidonen. Dodona gilt als die älteste literarisch bezeugte Orakelstätte Griechenlands, als ursprünglicher Kult wird der der Dione Naia angenommen, wobei in späterer Zeit der des Orakelgottes Zeus Naios hinzukommt. Hier wird Zeus als Πελασγικὲ bezeichnet. Die Pelasger gelten in der griechischen Antike als prähistorische Einwohner von weiten Teilen Griechenlands, Hom. Od. 19,177 erscheinen sie auch als Besiedler der Insel Kreta und Hom. Il. 2,681 folgend als Bewohner Thessaliens. In Hom. Il. 10,428-429 werden sie als δῖοί bezeichnet. Eine etwas andere Umschreibung der Bedinungen bei Dodona findet sich in Hom. Od. 19,296-297 und Hes. frg. 240 (M.-W.), wo von einer Eiche als Mittelpunkt dieses Orakel die Rede ist, die Pelasger aber keine Erwähnung finden.
BelegstellenHes. frg. 319 (M.-W.)
SchlagwortDodona, Heiligtum, Kult
Geographische ZuordnungEpirus
Ethnische GruppenPelasger
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.220