Titel | Historien |
Autor | Herodot |
Zeitangabe | 5. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
Μήλιοι μέν, γένος ἐόντες ἀπὸ Λακεδαίμονος, δύο παρείχοντο, Σίφνιοι δὲ καὶ Σερίφιοι, Ἴωνες ἐόντες ἀπ’ Ἀθηνέων, μίαν ἑκάτεροι.
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Quelle |
Ph.-E. Legrand, Hérodote. Histoires, Buch VIII.
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Übersetzung |
Die Melier, die von Lakedaimon abstammen, stellten zwei Schiffe, die Siphnier und die Seriphier, die Ionier aus Athen sind, stellten je einen Fünfzigruderer.
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Quelle der Übersetzung | J. Feix, Herodot: Historien, Bd. 2, Buch VI-IX. |
Kommentar |
Herodot beschreibt hier die Zusammenstellung der Schiffskontingente der Griechen vor Salamis. Dabei erwähnt er für eine Landschaft/Polis/Insel immer die jeweilige ethnische Zugehörigkeit, wenngleich er sie auch nicht nach diesen Kategorien ordnet.
Die Siphnier und Seriphier nennt Herodot Ionier aus Athen, wie auch die Keer (8,46,2-3) und Naxier (8,46,3). Die Ionier gehen der ursprünglichen, pylischen Sagenversion nach, daraufhin Richtung Kleinasien, der späteren, unter athenischem Einfluss stehenden nach, finden sie Aufnahme in Athen (so rekonstruiert F. Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie, 347 den Mythos).
Die Verwandtschaft von Lakedaimoniern und Meliern bezieht sich eindeutig auf eine ethnische Ebene (sie sind beide Dorer) und wird im Zweiten Peloponnesischen Krieg noch von Bedeutung sein.
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Belegstellen | Thuk. 5,104; Thuk. 5,89; Thuk. 5,96; Thuk. 5,106; Thuk. 5,108; Xen. Hell. 2,2,3-4 |
Schlagwort | Siedlungsgeschichte |
Geographische Zuordnung | Melos, Siphnos, Seriphos |
Ethnische Gruppen | Ionier |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.200 |