Titel | Historien |
Autor | Herodot |
Zeitangabe | 5. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
Ἐστρατεύοντο δὲ οἵδε. Ἐκ μὲν Πελοποννήσου Λακεδαιμόνιοι ἑκκαίδεκα νέας παρεχόμενοι, Κορίνθιοι δὲ τὸ αὐτὸ πλήρωμα παρεχόμενοι τὸ καὶ ἐπ’ Ἀρτεμισίῳ· Σικυώνιοι δὲ πεντεκαίδεκα παρείχοντο νέας, Ἐπιδαύριοι δὲ δέκα, Τροιζήνιοι δὲ πέντε, Ἑρμιονέες δὲ τρεῖς, ἐόντες οὗτοι πλὴν Ἑρμιονέων Δωρικόν τε καὶ Μακεδνὸν ἔθνος, ἐξ Ἐρινεοῦ τε καὶ Πίνδου καὶ τῆς Δρυοπίδος ὕστατα ὁρμηθέντες. Οἱ δὲ Ἑρμιονέες εἰσὶ Δρύοπες, ὑπὸ Ἡρακλέος τε καὶ Μηλιέων ἐκ τῆς νῦν Δωρίδος καλεομένης χώρης ἐξαναστάντες.
|
Quelle |
Ph.-E. Legrand, Hérodote. Histoires, Buch VIII.
|
Übersetzung |
In den Kampf aber zogen folgende Stämme: aus der Peloponnes die Lakedaimonier mit sechzehn Schiffen; die Korinther bemannten die gleiche Zahl wie bei Artemision; die Sikyonier stellten fünfzehn Schiffe, die Epidaurier zehn, die Troizener fünf, die Hermionen drei. Alle diese Völker außer den Hermionen waren dorischer und makedonischer Herkunft und sind vom Erineos, vom Pindos und zuletzt von Dryopis her ausgewandert. Die Hermionen aber sind Dryoper und waren von Herakles und den Maliern aus der jetzigen Landschaft Doris verjagt worden.
|
Quelle der Übersetzung | J. Feix, Herodot: Historien, Bd. 2, Buch VI-IX. |
Kommentar |
Diese Schilderungen Herodots beziehen sich auf die Schiffskontingente der Griechen vor Salamis.
Dryopis scheint einst der Name eines Teiles des Pindos-Tals gewesen zu sein, der in historischer Zeit Doris genannt wird (Vgl. Strab. 9,5,10). Nach Apollod. 2,7,7 vertreibt Herakles die Dryoper aus dem Pindos-Tal (vgl. Hdt. 8,31) und sie siedeln sich nach Hdt. 8,73,2 u. a. auf der Peloponnes an. Die Doris gilt in der antiken Überlieferung oftmals als Heimat der Dorer (vgl. dazu die Belegstellen). Im Gegensatz dazu lokalisert etwa Diodor (4,37,3-4; 58,6) den Sohn des Doros, Aigimios, und die Dorer in Thessalien in der Hestiaiotis. Von der Doris als möglicher Urheimat der Dryoper spricht auch Aristoteles/Strabon (Aristot. frg. 8,482 = Strab. 8,6,13), stellt jedoch als Alternative die Gebiete um den Spercheios (Thessalien) daneben, von wo aus sie unter Dryops Führung in die Peloponnes gelangen.
|
Belegstellen | Thuk. 1,107,2Doris als Urheimat der Dorer
; Thuk. 3,92,3-4; Tyrtaios fr. 2 West; Hdt. 8,31; Skymn. 592ff.; Diod. 4,67,1; Diod. 11,79,4-6; Strab. 8,6,13; Strab. 9,3,1; Strab. 9,4,10; Strab. 10,4,6; Konon FGrH 26 F 1,27; Plin. nat. 4,28; Ptol. 3,14,14; Aristeid. 12, 40; schol. Aristoph. Plut. 385; schol. Lykophr. Alex. 980; Isokr. 12, 253-254 |
Schlagwort | Siedlungsgeschichte, Herakles |
Geographische Zuordnung | Peloponnes, Dryopis, Doris |
Ethnische Gruppen | Dryoper, Dorer |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.193 |