Titel | Historien |
Autor | Herodot |
Zeitangabe | 5. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
Ὡς γὰρ δὴ ἀνὰ πᾶσαν μὲν τὴν ἄλλην Ἑλλάδα, ἐν δὲ καὶ περὶ Ἰωνίην τῆς σῆς δικαιοσύνης ἦν λόγος πολλός, ἐμεωυτῷ λόγους ἐδίδουν καὶ ὅτι ἐπικίνδυνός ἐστι αἰεί κοτε ἡ Ἰωνίη, ἡ δὲ Πελοπόννησος ἀσφαλέως ἱδρυμένη,
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Quelle |
Ph.-E. Legrand, Hérodote. Histoires, Buch VI.
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Übersetzung |
Weil in ganz Griechenland und auch in Ionien so viel von deiner Gerechtigkeit geredet wird, überlege ich immer wieder, daß es in Ionien doch von alters mit der Sicherheit recht schlecht stehe, die Peloponnes aber so sicher ist.
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Quelle der Übersetzung | J. Feix, Herodot: Historien, Bd. 2, Buch VI-IX. |
Kommentar |
Dieses Zitat entstammt der Rede des Leotychidas an die Athener, von welchen er die Herausgabe der aiginetischen Geiseln fordert, die den Athenern vom spartanischen König überantwortet worden sind. Als die Athener der Aufforderung des Leotychidas nicht Folge leisten wollen, versucht der König durch eine Erzählung einen Sinneswandel hervorzurufen: Ein Mann aus Milet bat den Spartaner Glaukos, sein Vermögen zu verwahren, da es auf der Peloponnes viel sicherer sei und Glaukos den Ruf eines sehr gerechten Mannes hatte. Einige Zeit später forderten die Söhne des Mannes aus Milet die Besitztümer zurück, Glaukos weigerte sich zunächst, händigte das Verwahrte nach einem mahnenden Spruch der Pythia dann aber doch aus. Sein Haus jedoch verfiel nach seinem Tode ob seiner Untat in Vergessenenheit.
Denkt man an die umfassenden Wanderungsbewegungen und Kriegshandlungen auf der Peloponnes, wie sie auch Herodot bekannt sind (vgl. etwa Hdt. 1,56,2-3), so mutet diese Beschreibung der dortigen Gegebenheiten etwas eigen an, ist aber im Sinne des Sprechers verständlich.
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Geographische Zuordnung | Peloponnes |
Ethnische Gruppen | Ionier |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.184 |