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Diod. 4,60,2

TitelBiblioteke
AutorDiodorus Siculus
Zeitangabe1. Jh.v.Chr.
Originaltext Τέκταμος ὁ Δώρου τοῦ Ἕλληνος τοῦ Δευκαλίωνος εἰς Κρήτην πλεύσας μετὰ Αἰολέων καὶ Πελασγῶν ἐβασίλευσε τῆς νήσου, γήμας δὲ τὴν Κρηθέως θυγατέρα ἐγέννησεν Ἀστέριον.
Quelle F. Vogel (nach I. Bekker, L. Dindorf), Diodori bibliotheca historica, Bd. 1, Buch I-IV.
Übersetzung Tektamos, der Sohn des Doros, Enkel des Hellen, Urenkel des Deukalion, fuhr mit den Aitolern und Pelasgern nach Kreta, wurde König der Insel und nachdem er die Tochter des Kretheus geheiratet hatte, zeugte er den Asterion.
Quelle der ÜbersetzungG. Wirth, O. Veh, Diodoros: Griechische Weltgeschichte, Bd. 1/II, Buch I-X.
Kommentar Diodor beschreibt im vierten Buch das Wirken des Herakles von seinen zwölf Taten bis zu seiner Vergöttlichung und das Schicksal der Nachkommen des Heros, kommt dabei auch auf ihre Verbindung zu den Dorern Aigimios und auf Tektamos zu sprechen. Tektamos oder Teutamos verlässt wie hier geschildert mit einigen Siedlern seine Heimat Thessalien und zieht nach Kreta. Als seinem Gefolge angehörig werden hier auch Aitoler und Pelasger genannt, bereits Hom. Il. 2,681 deutete ihre Anwesenheit in Thessalien an und Hom. Od. 19,177 erwähnt sie in Kreta als Siedler. Der hier erwähnte Sohn des Tektamos, Asterion, gilt als der sterbliche Ehemann der Europa (so berichtet u. a. Apollod. 3,5,8). Eine ähnliche Episode mit vermutlich ähnlichem Zweck ist ebenfalls von Diodor (4,58,7-8) wo Tlepolemos, der Sohn des Herakles, König von Rhodos wird, was wohl wie diese Episode zur Legitimierung der dorischen Kolonisation der Insel dient.
BelegstellenHom. Il. 2,681-684
SchlagwortDoros, eponymer Heros, Siedlungsgeschichte, Genealogie
Geographische ZuordnungKreta
Ethnische GruppenDorer, Aitoler, Pelasger
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.137