Erzbischof, Kardinal Matthäus, Salzburg
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Hauptsiegel als Kardinalssiegel
Datierung: 1518-12-08
Foto: Rudolf K. Höfer
Zeichnung: Ludwig Freidinger
Foto: Rudolf K. Höfer
Zeichnung: Ludwig Freidinger
Beschreibung | |
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Avers-Typ: | Devotionssiegel |
Avers-Bildinhalt | |
Allgemeine Beschreibung: | Das Siegel zeigt den Erzengel Michael als Heerführer auf einer Wolke stehend, darunter ein Wappenschild. Der nimbierte Erzengel Michael ist mit mächtigen Flügeln abgebildet. Die schulterlangen lockigen Haare und das jugendliche Gesicht treten ebenso hervor, wie die Muskeln im Knie- und Oberschenkelbereich. Dazu passend trägt er nach griechisch-römischem Vorbild einen Muskelpanzer mit einem fünfblättrigen Blütenornament im Brustbereich. Des Weiteren hat er einen Schurz und kunstvoll verzierte Beinschienen. In der rechten Hand hält er ein Schwert, das er hinter den Kopf und vor den linken Flügel führt. Die Linke hält einen rautenförmigen abgerundeten Schild.##Unterhalb der Wolke befindet sich der im Stil der Frührenaissance gehaltene Wappenschild des SF: Geviert, (1) und (4) gespalten, vorne in Schwarz ein silbern bewehrter goldener Löwe, hinten geteilt von Rot und Silber (Bistum Gurk), (2) und (3) gespalten von Silber und Rot in verwechselten Farben eine golden besamte halbe Rose und eine halbe Lilie (persönliches Wappen). Über dem Schild schwebt der Prälatenhut mit rechts und links abhängenden Quasten (1:2:3). Die vom Prälatenhut ausgehenden Kordeln sind von zwei Füllhörnern umgeben. |
Transkription | |
Umschrift | |
Schrifttyp: | Kapitalis |
Abgrenzung innen: | Perlschnur zwischen zwei Linien |
Abgrenzung außen: | zwei unterschiedlich hohe Linien |
Transliteration: | ☼ MATHEVS ☼ SANCTI ☼ ANGELI ☼ DIACONVS ☼ CARDINALIS ☼ GVRCEN(sis) |
Übersetzung: | Matthäus Kardinal-Diakon von Sant'Angelo, (Bischof von) Gurk |
Kommentar: | Umschrift beginnt rechts unten |
Materialität | |
Form: | spitzoval |
Maße: | 65 x 110 mm |
Typ des Siegels: | Abdruck |
Siegelstoff: | Siegelwachs |
Farbe: | rot |
Befestigung: | anhängend an Fäden, in einer Zinnkapsel |
Zustand: | intakter Abdruck |
Metadaten | |
Siegelführer: | Erzbischof, Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg der Erzdiözese Salzburg 1519-06-08 bis 1540-03-30 Als Bischof von Gurk wurde er am 27.6.1514 vom Salzburger Domkapitel zum Koadjutor des Erzbischofs Leonhard von Keutschach postuliert und war ab dem 8.6.1519 Erzbischof von Salzburg. Das Eigenbistum Gurk behielt er bis 1522. |
Aufbewahrungsort: | Salzburg, Stiftsarchiv der Erzabtei St. Peter Nr. 1924 - 1518 XII 8 Urkunde, 1518-12-08, Mühldorf Kommentar: In dieser besiegelten Urkunde, in der sich Matthäus als Kardinaldiakon, Bischof von Gurk und Koadjutor von Salzburg bezeichnet, verwendet er das Kardinalssiegel. |
Weitere Siegel: | sa-109sa-110sa-111sa-112sa-113sa-114sa-115sa-116sa-117 |
Literatur | |
Franz Ortner, Art. Lang von Wellenburg, Matthäus. Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches: 1448 bis 1648 hg. Erwin Gatz (Berlin 1996) 406–410. Inge Anna Pedarnig, Die Siegel der Salzburger Erzbischöfe in Spätmittelalter und früher Neuzeit 1366–1612. Dipl. (Salzburg 2001) 92f. Abb. 34. Johann Sallaberger, Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg. Staatsmann und Kirchenfürst im Zeitalter von Renaissance, Reformation und Bauernkriegen (Salzburg 1997) 489. Nicole Riegel, Die Bautätigkeit des Kardinals Matthäus Lang von Wellenburg (Tholos Kunsthistorische Studien 5, Münster 2009) 286. Franz Martin, Die Wappen der Regenten von Salzburg 1495 bis 1805 (Wien 1948) 9f. | |
Impressum | |
Editorische Redaktion: | Höfer Rudolf K. |
Datenerfassung: | Feiner Martin |
Datenmodellierung: | Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities |
Handle: | hdl.handle.net/11471/104.10.1.108 |
Herausgeber: | Institut für Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte, Karl-Franzens-Universität Graz |