Gattung: | Lyrik |
Genre: | |
Zeitraum Entstehung: | um 1790 |
Textvarianten: | |
Kommentar: | In diesem teilweise dialogisch aufgebauten, g'stanzl-artigen Lied werden die Fiaker als Wiener Charakteristikum, mit vielen lokalen Bezügen und Anspielungen, besungen. Als – darauf deuten die Strophen am Schluss hin – vermutlich von Straßenmusikanten vorgetragenes Lied weist es inhaltlich keine geschlossene Form auf, sondern konnte wohl beliebig erweitert werden; dies könnte auch die inhaltlichen Ungereimtheiten, Wiederholungen und Lücken in dieser Druckfassung erklären. Fiaker waren in Wien gegen Ende des 17. Jahrhunderts eingeführt worden und bildeten – neben den Einspännern – die erste Möglichkeit auch für bürgerliche Schichten, in der Stadt einen Wagen zu nutzen. Im Vergleich zu Einspännern galten Fiaker als vornehmer und waren dementsprechend teurer, aber auch für ihre Schnelligkeit bekannt. Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wien etwa 600 Fiaker. Die Tradition, im Fiaker – der Begriff für den Fahrer fällt hier mit dem des Wagens zusammen – die „Essenz ‚wienerischen Wesens‘ schlechthin“ (Békési/Nussbaumer 2013, S. 178) zu sehen, entstand allerdings erst im Laufe des 19. Jahrhunderts und dann vor allem gegen die Jahrhundertwende hin, in dem mit der wachsenden „Alt-Wien“-Nostalgie die Fiaker als durch die moderne Stadt bedrohte Verkörperungen des ‚Ur-Wienerischen‘ entworfen wurden (vgl. ebd., S. 180f.). |
Literatur: | |
Permalink: | http://hdl.handle.net/11471/510.15.769 |
Zuletzt geändert: | am: 12.2.2016 um: 13:48:51 Uhr |