Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Autoren:
Zeitraum Entstehung: 1761-1770
Textvarianten:
Kommentar:

Der Dramentext des Stücks 'Der Spaziergang im Brader' ist - soweit bekannt - nicht überliefert, das Stück ist lediglich in einem Szenar erhalten. Das entsprechende überlieferte Manuskript (ÖNB Cod. 13.608) ist auf den 17.8.1770 datiert, wobei es sich aber Ausführungen Pernerstorfers zufolge um eine Abschrift handeln dürfte (vgl. Pernerstorfer 2009, S. 28), sodass der Entstehungszeitpunkt des Dramas nicht genau eruierbar ist. Grob lässt sich die Entstehungszeit auf 1761-1770 einschränken.
Der Text diente in der überlieferten Form nach Angaben Pernerstorfers der Schulz-Menninger’schen Schauspielertruppe (auch als ‚Badner Gesellschaft‘ bekannt) als Spielvorlage; das Manuskript gibt weder Autor noch Schreiber bekannt; allerdings dürfte beides in der Person von Karl von Marinelli zu finden sein (vgl. Pernerstorfer 2009, S. 23ff.).

In das Drama (zum Inhalt siehe Pernerstorfer 2009) wurden zwei Arien aufgenommen, welche auch in der älteren Komödie ‚Hanns-Wurst der lächerliche Instructor und Bernardon, das narrische Studentel‘ vorkommen, wobei diese Musikeinlagen, was das erhaltene Manuskript betrifft, offenbarber erst nachträglich hinzugefügt worden sind (vgl. Pernerstorfer 2009, S. 29). Eine dieser Arien ‚Nihm die Musche‘ ist dialektal; inwiefern das Stück als Ganzes darüber hinaus dialektal gestaltet oder zumindest tendentiell in diese Richtung geprägt ist, ist aufgrund des fehlenden Textes nicht mehr feststellbar.

Der Text der beiden Arien wird im Szenar nicht wiedergegeben, stattdessen findet sich jeweils an betreffender Stelle ein Vermerk mittels Incipitzitat; für die Arie ‚Nihm die Musche‘ findet sich in Form einer Einfügung des Schreibers die anweisende Notiz „Lazzo mit der Musche. Arie.“
Die genannten Arien finden sich einerseits in der HS ‚Teutsche Arien‘, andererseits in einem Druck jüngeren Entstehungsdatums, einem Arienheftchen, welches den Titel ‚Arien, welche in der Comoedie, betitelt das Stadtgut zu Wienn, oder Hannswurst, der lächerliche Instructor, und Jackerl das närrische Studentel gesungen werden‘ trägt. Pernerstorfer geht dementsprechend davon aus, dass Marinelli ‚Das Stadtgut zu Wienn‘ aufgriff und den Spaziergang statt zum Stadtgut zum Prater verlaufen ließ (vgl. Pernerstorfer 2009, S. 30).

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.754
Zuletzt geändert: am: 18.8.2016 um: 09:23:53 Uhr