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Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Autoren:
Zeitraum Entstehung: um 1741-1744 oder erst 1758
Hauptvariante (Text):
Textvarianten:
Kommentar:

Die Maschinenkomödie 'Colombina Maga', in der Colombina als Zauberin in verschiedenen Verkleidungen auftritt, ist uns im Ganzen - soweit bekannt - nicht überliefert. Erhalten sind lediglich die Arien daraus, die im zweiten Band der Sammlung 'Teutsche Arien' sowie durch einen späteren Druck überliefert sind.
Neben tendentiell eher nicht-mundartlichen Gesangseinlagen ist vor allem die Arie der Colombina 'als Bäuerin' ( 'Entn auf der gross'n Had' ) deutlich dialektal markiert.

Die genaue Datierung ist zweifelhaft: Den Ausführungen Pirkers zufolge wäre eine Entstehungszeit etwa zwischen 1741 und 1744 anzunehmen: Folgt man seiner Annahme einer chronologischen Anordnung der vier Bände der Handschrift "Teutsche Arien", sind die Stücke des zweiten Bandes nach 1741 (1739 waren noch Stücke im ersten Band untergekommen, 1740 aber war nach dem Tod Karls IV Landestrauer angeordnet worden) und vermutlich vor 1744 entstanden (vgl. Pirker 1929, S. Vf.). Generell wird für die Stücke der Ariensammlung von einer Entstehungszeit zwischen 1737 und 1757 ausgegangen.
Brandner-Kapfer dagegen, die die Druckfassung ediert, nennt für das Stück eine Entstehungszeit um 1758 (vgl. Brandner-Kapfer 2007, S. 756 bzw. S. 777).
Da bereits aus dem Jahr 1741 die Aufführung einer Hanswurst-Komödie mit dem Namen "Colombina Maga" in Frankfurt belegt ist (vgl. Pirker 1929, S. 351 und Brandner-Kapfer 2007, S. 757), bleibt freilich offen, ob eine der beiden Eingrenzungen falsch ist oder ob nicht von verschiedenen, zu je unterschiedlichen Zeitpunkten aufgeführten Fassungen zu sprechen ist - der Text der Gesangseinlagen in den beiden Quellen stimmt jedoch weitgehend überein.

Wie bei fast allen in den "Teutschen Arien" überlieferten Stücken ist die Autorschaft nicht ganz gewiss; das Stück bzw. die spätere Stückfassung wird heute jedoch Joseph Felix von Kurz zugeschrieben.
Generell hat bereits Pirker zu diesem Thema angemerkt: "Ob [...] alle, leider nur in den Titeln, Arien und einigen Szenarien überlieferten Komödien und Burlesken von Kurz sind - es ist tatsächlich wohl nur bei einem verhältnismäßig geringen Bruchteil der Fall - ist dabei von untergeordneter Bedeutung, ist es doch das Theater am Kärntnertor, das allen diesen Stücken die gemeinsame Signatur gibt, ist es die mächtige Tradition aus dem Barocktheater der Jesuiten und der Oper des Kaiserhofes, die sich hier so gleichmäßig mit dem stammestümlichen Stegreifspiel vermählt, daß die Persönlichkeit des einzelnen Autors völlig in den Hintergrund tritt" (Pirker 1927, S. VIII).

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.684
Zuletzt geändert: am: 29.5.2015 um: 12:42:53 Uhr