Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Zeitraum Entstehung: etwa 1741-1744 (?)
Textvarianten:
Kommentar:

Komödie um die häufig verarbeitete Figur des Sekretärs (vgl. Pirker 1929, S. 315), die uns im Ganzen - soweit bekannt - nicht überliefert ist. Nur die Gesangseinlagen sind im zweiten Band der handschriftlichen 'Teutsche Arien' erhalten.

Im Stück enthalten sind unter anderem (neben tendentiell eher nicht-mundartlichen Gesangseinlagen) drei stärker dialektal gestaltete Arien des Hanswurst: 'Ich hab die Minuten' , 'Seynd mir das nicht tolle Händel' und 'Was soll das seyn?' .

Das genaue Entstehungsdatum ist zweifelhaft. Die Stücke, deren Arien in den ‚Teutschen Arien‘ überliefert sind, sollen im Zeitraum von ca. 1737 bis 1757 im Wiener Kärntnertor-Theater aufgeführt worden sein (vgl. Pirker 1927, S. VIIIff. u. S. LX). Geht man – wie Pirker – darüber hinaus für die einzelnen Bände von einer chronologischen Anordnung aus, wäre für die im 2. Band verzeichneten Stücke von einer Entstehungs- bzw. Aufführungszeit etwa zwischen 1741 und 1744 auszugehen: Wie Pirker ausführt, kamen – wie sich aus erhaltenen Aufführungsbelegen schließen lässt – 1739 noch Stücke im ersten Band unter, 1740 aber war nach dem Tod Karls IV Landestrauer angeordnet worden, sodass die hier verzeichneten Stücke wohl nach 1741 und vor 1744 (vgl. Pirker 1929, S. Vf. – auch zu ausführlicherem Abwägen) entstanden sein könnten.

Inwieweit diese Stücke möglicherweise von Joseph Felix von Kurz stammen, in seinem Umfeld entstanden sind, von Vorgängern oder von Nachahmern verfasst wurden, ist nicht in jedem Fall klar. In diesem Fall ist keine Zuschreibung zu Kurz belegt.
Pirker bemerkt allgemein zur Autorschaft des in den 'Teutschen Arien' Überlieferten: "Ob [...] alle, leider nur in den Titeln, Arien und einigen Szenarien überlieferten Komödien und Burlesken von Kurz sind - es ist tatsächlich wohl nur bei einem verhältnismäßig geringen Bruchteil der Fall - ist dabei von untergeordneter Bedeutung, ist es doch das Theater am Kärntnertor, das allen diesen Stücken die gemeinsame Signatur gibt, ist es die mächtige Tradition aus dem Barocktheater der Jesuiten und der Oper des Kaiserhofes, die sich hier so gleichmäßig mit dem stammestümlichen Stegreifspiel vermählt, daß die Persönlichkeit des einzelnen Autors völlig in den Hintergrund tritt" (Pirker 1927, S. VIII).

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.665
Zuletzt geändert: am: 19.6.2015 um: 08:50:06 Uhr