Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Zeitraum Entstehung: 1741 oder etwas früher
Hauptvariante (Text):
Textvarianten:
Kommentar:

Die Burleske 'Hanns-Wurst ein lebendiges Gespenst' ist uns im Ganzen - soweit bekannt - nicht überliefert. Erhalten sind durch die Sammlung 'Teutsche Arien' (siehe Hauptvariante) sowie durch eine Handschrift der Wienbibliothek lediglich die Arien daraus.

Die Handlung dieses Stückes, soweit sie aus den Arien rekonstruierbar ist (vgl. dazu insbesondere den Kommentar von Pirker 1927, S. 453) dreht sich um Hanswurst und Colombine, die diesem gegenüber wenig zur Treue gewillt scheint (Num. IV). Hanswurst will das nicht durchgehen lassen und erscheint Colombine zunächst als zankende „Beschließerin“, dann „als ein Geist“, der ihr bitter vorwirft, wie sie „die Wurst vergessen“ könne, und ihr droht, sie zu verfolgen (Num. V). Dies jagt Colombine den erforderlichen Schrecken ein, um sie zu läutern: Am Schluss Stücks beteuert sie ihre Treue zu Hanswurst (Num. VI und Num. VIII).
Neben diesen tendenziell nicht-mundartlichen Gesangseinlagen sind im Stück auch zwei dialektale Kaufruf-Arien enthalten, in denen Bernardon einmal als "Kohlen-Bauer" ( 'Kafts Kohlen Kohlen! Kafts Sag-Schaten' ) und einmal als "Pfannen Flicker" ( 'Häfen z‘ bünden, Pfanna z‘ flicken' ) auftritt.

Die Variante aus der Handschrift H.I.N.-4623 enthält das (Aufführungs-)Datum 1741 (wobei allerdings nicht klar ist, ob es sich dabei um die Erstaufführung handelt), die andere Quelle (Hauptvariante) lässt nur eine gröbere Eingrenzung auf etwa 1737-1741 zu (siehe dazu beim Varianteneintrag).

Ungesichert ist auch die Autorschaft: Ob als Autor möglicherweise Joseph Felix von Kurz anzunehmen ist, Autoren aus seinem Umfeld, Vorgänger oder Nachahmer, ist nicht klar. In diesem Fall ist jedenfalls keine Zuschreibung zu Kurz belegt.

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.653
Zuletzt geändert: am: 24.3.2016 um: 16:25:38 Uhr