Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Zeitraum Entstehung: etwa 1737-1741
Textvarianten:
Kommentar:

Die Komödie 'Die Welt betrügliche Academie Derer Quacksalber usw.' ist uns im Ganzen - soweit bekannt- nicht überliefert. Erhalten sind lediglich die Arien daraus, die im ersten Band der handschriftlichen Sammlung 'Teutsche Arien' überliefert sind.

Der im Titel genannte Quacksalber ist Hanswurst, der als Schlangenfänger und Arzt auftritt und am Schluss auch Colombine "promoviert", um mit ihr gemeinsam auf Jahrmärkte zu reisen. Daneben tritt Bernardon in einer für frühe Bernardon-Stücke typischen Bedienten-Rolle auf, die auch deutlich dialektal gestaltet ist (vgl. Pirker 1927, S. 452): zuerst als "fortgeloffener Bader-Jung", der es zu mehr bringen will (siehe die Arie 'Weg mit dem Bäckl' ); später hat er offenbar erfolgreich beim Schlangenfänger angeheuert und versucht in Verkleidung eines "Wald-Teufels" selbst - auf selbstverständlich derb-komische Weise - Patienten zu heilen ( 'Her da her da mit Hüner-Augen' ).

Das genaue Entstehungsdatum ist zweifelhaft. Einen gewissen Hinweis bietet uns die handschriftliche Sammlung, denn die Stücke, deren Arien in der genannten Sammlung überliefert sind, sollen im Zeitraum von ca. 1737 bis 1757 im Wiener Kärntnertor-Theater aufgeführt worden sein. Darüber hinaus wird für die einzelnen Bände von einer chronologischen Anordnung ausgegangen – der erste Band soll Aufzeichnungen von vor 1740/41 enthalten (dies erschließt sich im Zusammenhang mit erhaltenen Titelverzeichnissen, welche für Graf Johann Adam von Questenberg angefertigt wurden und Aufführungsdaten bestimmter Stücke enthalten) (vgl. Pirker 1927, S. IXf.). Da allerdings nur Daten für die Aufzeichnung bzw. für Aufführungen bekannt sind, kann das Stück auch vor 1737, jedoch wohl nicht später als 1741 entstanden sein.

Ungesichert ist auch die Autorschaft: Ob als Autor möglicherweise Joseph Felix von Kurz anzunehmen ist, Autoren aus seinem Umfeld, Vorgänger oder Nachahmer, ist nicht klar. In diesem Fall ist jedenfalls keine Zuschreibung zu Kurz belegt.

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.650
Zuletzt geändert: am: 9.6.2015 um: 11:43:35 Uhr