Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Zeitraum Entstehung: spätestens 1737
Textvarianten:
Kommentar:

Die Komödie 'Die Zauber Trommel' ist uns im Ganzen nicht überliefert. Erhalten sind durch die Sammlung 'Teutsche Arien' lediglich die Arien daraus, die in deren erstem Band (ÖNB Cod. 12706) aufgezeichnet sind.

Dabei tritt jeweils Hanswurst in einer Verkleidung - als steirischer Bauer, schwäbischer Schnecken-Händler, Husar, Pole, Kroate, Schuster etc. auf, wobei diese Typen auch jeweils sprachlich charakterisiert werden. Einige der Arien sind daher eher standardsprachlich orientiert, andere markieren 'fremdsprachigen Akzent' und einige auch Dialekt - vor allem die Arie des Bauern ( ‘Hop heysa! über Stock und Stän!‘ ), des Schusters ( ‘Rührts enk ös Schue-Knecht‘ ), aber auch jene des "Crabatische[n] Hühner-Krammer[s]" ( ‘Schaut er an, daß unsr än‘ ).

Eine Datierung ist nicht eindeutig möglich. Hinweise lassen sich jedoch aus erhaltenen Titelverzeichnissen mit Aufführungsdaten erschließen, die für den Grafen Johann Adam von Questenberg (1678-1752; Jaroměřice in Südwestmähren) angefertigt wurden. Hier ist verzeichnet, dass ‚Die Zauber Trommel' am 7.12.1737 am Kärntnertor-Theater aufgeführt wurde (vgl. Pirker 1927, S. IXf.). Nicht bekannt ist allerdings, ob dies als erste oder wiederholte Aufführung zu gelten hat. Somit stellt 1737 die spätestmögliche Datierung dar, jedoch ist auch ein früheres Entstehungsjahr möglich.

Das Stück bzw. eine spätere Fassung davon (siehe Kommentar zur Variante) wurde mehrfach Joseph Felix von Kurz zugeschrieben; dies ist aber, wie Brandner-Kapfer (2007, S. 634) festhält, nicht belegbar und damit auch nicht geklärt. (Sie verweist u.a. auf Enzinger, Entwicklung des Wiener Theaters, Bd. I, S. 414 und Bd. II 22, 75)
Insgesamt hat schon Pirker zur Autorschaft des in den 'Teutschen Arien' Überlieferten bemerkt: "Ob [...] alle, leider nur in den Titeln, Arien und einigen Szenarien überlieferten Komödien und Burlesken von Kurz sind - es ist tatsächlich wohl nur bei einem verhältnismäßig geringen Bruchteil der Fall - ist dabei von untergeordneter Bedeutung, ist es doch das Theater am Kärntnertor, das allen diesen Stücken die gemeinsame Signatur gibt [...]" (Pirker 1927, S. VIII).

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.596
Zuletzt geändert: am: 29.8.2016 um: 10:58:10 Uhr