Gattung: | Lyrik |
Genre: | |
Zeitraum Entstehung: | 1750-1800 |
Hauptvariante (Text): | |
Textvarianten: | |
Kommentar: | Dieses Bekehrungslied bedient sich der beliebten Struktur, zwei ‚bäuerliche‘ Figuren auftreten zu lassen, wobei der eine den anderen dann ‚auf Augenhöhe‘ belehrt. Flugschriften mit dieser Strategie konnten sowohl im Sinne der weltlichen als auch der geistlichen Obrigkeit verbreitet werden. In diesem Fall handelt es sich – auf die naive Bitte der ersten Figur hin, wie man denn in den Himmel komme – um den Aufruf zu einem frommen Leben: Gott von Herzen lieben, beten, auch Almosen geben etc. Dabei bleibt das Lied stets auf einer naiv-harmlosen Ebene, die das Bild eines eher einfältigen, sich vertrauensvoll in die Hand Gottes begebenden, fromm und brav lebenden Menschen entwirft, der dafür beschützt und belohnt wird. ‚Handfester‘ wird das Lied interessanterweise nur in der 5. Strophe, in der die „Seelenräuber“ als „böse Feind[e]“ gezeichnet werden, die den Suchenden auf den falschen Weg führen: wer hier aber irr gehe, komme in die Hölle. Die im Gegensatz zu den anderen, eher banalen Forderungen und Versprechungen hier recht konkreten Drohungen scheinen darauf hinzudeuten, dass in dieser Strophe der eigentliche Anlass des Liedes zu suchen ist: die katholischen Schäfchen gilt es zusammenzuhalten; insofern ist das Lied eventuell vor dem Hintergrund zu verstehen, dass besonders jene, die nach mehr Glauben suchen, für andere Angebote ‚anfällig‘ sind. |
Permalink: | http://hdl.handle.net/11471/510.15.404 |
Zuletzt geändert: | am: 2.10.2015 um: 15:44:41 Uhr |