Kommentar: | Lied über das - in mehreren Texten des 18. Jahrhunderts behandelte - Thema des Männermangels in Kriegszeiten: In dieser Bearbeitung des Themas wird zunächst aus Perspektive der jungen Frauen beklagt, dass sich immer weniger junge Männer im Land finden, da diese – freiwillig oder unfreiwillig – in den Krieg ziehen, wobei auch einzelne Schicksale angesprochen werden. Beschwichtigend schließen die letzten beiden Strophen: Darin wird Hoffnung gegeben („Menschä last enck seyn nicht bang,/ Buemä gibts no gnue im Land“ (Str.9)), aber auch gemahnt, nicht zu wählerisch zu sein („wann ainä kommt so sagts gschwind ja“ (Str.10)). [Textbsp. aus der Hauptvariante] Neben einer gedruckten Variante von ca. 1734 findet sich das Lied auch noch einmal handschriftlich in einer Sammlung vom Ende des 18. Jahrhunderts, was auf die anhaltende Aktualität der Thematik hinweist. Dies belegen nicht zuletzt auch andere Texte wie ein bereits 1705 gedrucktes, aber nicht erhaltenes Lied über "der gemeinen Menscher Lamentiren, dasz so viele junge Bursch ins Feld ziehen" ("Menscher was für grosses Leyd", vgl. Schmidt 1938, S. 108, hier online ). Andere Verarbeitungen sind das eher humorvoll-spöttische "MEnscher was stelln wir an, sagts mirs doch recht" (um 1745) oder das bereits im Sinne einer Schelte der 'mannsüchtigen' jungen Frauen gestaltete "Potz tausend, was hör i vor a Lamentiren" (um 1770). |