Gattung: | Lyrik |
Genre: | |
Zeitraum Entstehung: | 1781-1800 |
Textvarianten: | |
Kommentar: | 'Heundt mues ich enkh ja nu was neues däzöln' ist ein Spottlied in vier Strophen aus dem oberösterreichischen Raum (Innviertel?), das - mit mahnendem Unterton - die Lutheraner verhöhnt. Inhaltlich verweist es auf die 1780er Jahre, als durch das Josephinische Toleranzpatent (1781) den 'akatholischen' Protestanten nach fast zwei Jahrhunderten der gegenreformatorischen Unterdrückung freie Religionsausübung zugestanden wurde - allerdings mit Einschränkungen. So durften ihre Kirchen nicht als Gotteshäuser kenntlich sein und dementsprechend auch keinen Glockenturm aufweisen. Das Lied verhöhnt dieses fehlende Geläute der evangelischen Gemeinden und unterstreicht damit die anhaltende Dominanz der katholischen Kirche (auch wenn in einigen oberösterreichischen Gemeinden der evangelische Bevölkerungsanteil den katholischen überwog). Das Lied ist im Stubenberger Gesängerbuch (bzw. dem ersten Band des sogenannten Stubenberger Liederbuchs) überliefert, das im Zeitraum zwischen 1796 und 1815 entstanden ist; somit scheint es sich länger im Volksgesang gehalten zu haben. Erst 1848/49 wurden die Restriktionen für protestantische Gotteshäuser aufgehoben. |
Literatur: | |
Permalink: | http://hdl.handle.net/11471/510.15.286 |
Zuletzt geändert: | am: 29.8.2016 um: 15:36:40 Uhr |